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Zürich 2
01.06.2022
17.08.2022 21:19 Uhr

Stadtpolizei hilft mit Präventionstipps

In Wollishofen informierten die Polizisten über Sicherheit im Internet und im Strassenverkehr und sie gaben Hinweise, was man tun kann, damit es gar nicht erst zu einem Strafdelikt kommt.
In Wollishofen informierten die Polizisten über Sicherheit im Internet und im Strassenverkehr und sie gaben Hinweise, was man tun kann, damit es gar nicht erst zu einem Strafdelikt kommt. Bild: Rahel Köppel
Die Stadtpolizei Zürich gab Passanten in Wollishofen Mitte Mai Inputs, wie sie sich vor Diebstahl, Unfällen und Hauseinbruch am besten schützen können. Dabei sprach sie vor allem ältere Generationen an.

Rahel Köppel

Zürcher Stadtpolizisten platzierten sich vor der Migros Wollishofen, um vorbeigehenden Leuten Tipps und Tricks zu geben, wie sie im Alltag Strafdelikten und Unfällen vorbeugen können. Besonders wichtig war ihnen dabei auch, zu zeigen, dass die Polizei im Quartier präsent ist. Sie wollten eine Nähe zu den Leuten herstellen. «Viele verbinden uns mit Negativem oder denken, wir sind nicht da, wenn man uns wirklich braucht. Das möchten wir mit solchen Aktionen ändern», sagte Hans Baumgartner, Kreischef 2.

Es standen Flyer zur Verfügung, die über diverse Themen informierten, wie die Sicherheit im Internet oder eine Auffrischung der Autofahrkünste. Aber auch Aspekte, wie was tun, wenn man belästigt wurde, waren ein Thema. Die Polizisten beantworteten Fragen und klärten die Passanten auf. Diese reagierten meist positiv. Gerade ältere Leute freuten sich sehr über die Reflektionsschlüsselanhänger, die verteilt wurden.

«Nachts Reflektoren tragen»

«Junge Leute haben häufig weisse Turnschuhe an, die im Dunkeln gut erkennbar sind. Ältere Leute hingegen tragen oft dunkle Kleidung, was am Abend oder in der Nacht sehr gefährlich werden kann», so Baumgartner. Roger Grab, Fachspezialist und Sicherheitsberater bei der Stadtpolizei, ergänzte: «Helle Kleidung ist ­natürlich besser als dunkle, aber wir empfehlen, in der Nacht immer Reflektoren zu tragen. So können zum Beispiel Autofahrer einen Fussgänger oder auch Fahrradfahrer auf 140 Metern Distanz erkennen.»

Einige Passanten erzählten den Beamten auch, was sie persönlich im Quartier stört. Eine Frau, deren Mann im Rollstuhl sitzt, beschwerte sich zum Beispiel, dass es zum Teil sehr schwierig sei, mit dem Rollstuhl über die vielen Schwellen zu kommen. Ein anderes Thema der Kampagne war die Sicherheit im Strassenverkehr. Viele seien sich nicht bewusst, welche Regeln es für Fahrzeuge wie E-Bikes und E-Roller gibt. Zum Beispiel, dass E-Bike Fahrer ihr Vorderlicht tagsüber eingeschalten haben müssen. Ein eingeschaltetes Hinterlicht ist keine Pflicht, wird aber von der Polizei empfohlen. Was einige ebenfalls nicht wissen: Wenn eine blinde Person ihren Blindenstock an den Strassenrand hält, bedeutet dies auch neben Fussgängerstreifen für alle Fahrzeuge: anhalten und die Person durchlassen.

Die Polizisten liessen es sich nicht nehmen, direkt vor Ort für Ordnung zu sorgen: Sie hielten Fahrradfahrer, die ohne Helm unterwegs waren, an und wiesen sie auf die Gefahr hin. «Frauen zum Beispiel tragen oft keinen Helm, weil sie damit ihre Frisur zerstören würden», erzählte Baumgartner, «leider aber nützt einem eine gute Frisur bei einem Unfall auch nicht mehr viel.»

Sicherheitstipps für den Alltag

Ältere Leute werden sehr oft Opfer von Diebstählen, sei es Taschen- und Trickdiebstahl oder Geldabknöpfung über das Telefon. Darüber klärte die Polizei vor der Migros in Wollishofen ebenfalls auf. Um Diebstählen vorzubeugen, gab sie verschiedenste Tipps: Im Menschengedränge die Tasche oder den Rucksack an der Körpervorderseite tragen, sodass es gar nicht erst zum Diebstahl kommen kann. Wenn man auf der Strasse von einer fremden Person angesprochen wird, immer mindestens eine Armlänge Abstand zum Gegenüber halten.

Generell sollte man möglichst keine fremden Personen ins Haus lassen und natürlich Türen und Fenster bei Abwesenheit immer geschlossen halten. Am Telefon sicher keine Kontodaten angeben, keine Fragen zur finanziellen oder Familiensituation beantworten und zweimal nachfragen, mit wem genau man gerade spricht. «Uns ist es wichtig, die Leute darüber zu informieren, was sie tun können, damit es gar nicht erst zu einem Strafdelikt kommt», sagte Roger Grab. «Es sind oft kleine Dinge, die man in seinen Alltag einbauen und damit Unglücke verhindern kann.»

Rahel Köppel