Das Open-Air-Kino am malerischen Zürcher Seeufer gehört fest zum Zürcher Kulturjahr und bietet Platz für rund 1750 Menschen. Seit über 30 Jahren werde es durchgeführt und sei jeweils zu rund 95 bis 100 Prozent ausgelastet, erklärt Peter Hürlimann, CEO der Firma Cinerent, die das Allianz Cinema veranstaltet. «Rund 60 Prozent aller Tickets werden von Frauen gekauft», betont Hürlimann und ergänzt, dass im Allianz Cinema keine Gefahr bestehe, blöd angemacht zu werden.
Tatsächlich ist das Publikum sehr entspannt. So hat es in 30 Jahren nie Probleme gegeben. Nur das Ändern der Filmmelodien beim Erheben der Leinwand sorgte für Reaktionen. «Auf das Drängen von einigen Mitarbeiterinnen habe ich vielleicht drei Stücke ausgetauscht. An diesem Abend haben die Leute reklamiert», sagt er und lächelt. Seither sei wieder die bekannte Zusammenstellung zu hören.
Bevor die erste Sekunde Film über die Leinwand flackert, baut das Team in elf Tagen die Infrastruktur am Zürihorn auf – von der Tribüne mit Technik über die sanitären Anlagen bis zur Gastronomie. Dabei ist die grösste Herausforderung der Publikumsverkehr. Der Bereich um das Gelände ist öffentlich und man versucht, dass sich niemand gestört fühlt.
Trotzdem wird jeweils mit Security gearbeitet, weil immer wieder Interessierte in die Baustelle schlendern. Das Material wird heute in Containern geliefert und erst im Areal ausgepackt. So ist die Logistik besser planbar. «Man sieht aber am letzten Abend, wenn sich das Team vor der Leinwand versammelt, wie viele Menschen im Einsatz sind. Ich erschrecke jeweils selbst», sagt Hürlimann. Er schätze die Zahl auf ungefähr 60 Personen.
Widerstand zum Trotz zum Erfolg
Als Peter Hürlimann die Idee zum Open-Air-Kino hatte, stiess er auf Widerstand. «Damals gab es ein Kartell aus dem Kinobesitzer- und dem Verleiher-Verband. Das ist aus der Nazi-Zeit hervorgegangen, weil man verhindern wollte, dass deutsche Filme in der Schweiz gezeigt werden», erzählt Hürlimann. So konnte er keine Filme lizenzieren, weil er kein Kinobesitzer war. Er blieb hartnäckig. «Es musste eine Einigung her, was zu grossem Streit führte. Der Streit endete damit, dass ich 20 Prozent der Einnahmen abgeben musste», sagt er. Das Open-Air-Kino wurde ein grosser Erfolg.