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Stadt Zürich
13.04.2022
18.11.2022 11:11 Uhr

Das Maxim-Theater hat viel bewegt in Seebach, jetzt zieht es weiter

Bild: Performance beim Silent Walk entlang dem Katzenbach. Nicht wenige Passanten machten grosse Augen und fragten sich, was denn der Sinn dieser Vorstellung sei. Bild Pia Meier
Nach vierjähriger Tätigkeit verabschiedete sich das Maxim-Theater von Seebach mit dem tiefgründigen, aber durchaus zum Schmunzeln anregenden Geschichtenfestival «Seebach macht Geschichte/n». Das Interesse der Seebacherinnen und Seebacher war gross.

Mit einem Apéro im Internationalhof wurde kürzlich das Geschichtenfestival «Seebach macht Geschichte/n» eröffnet. Begrüsst wurden die Anwesenden von Laura Bellwald Steiner, Meret Zangger und Yuri Birte Anderson vom Maxim-Theater. «Wir hatten schon immer geplant, unsere vierjährige Tätigkeit in Seebach mit einem speziellen Wochenende abzuschliessen», hielt Bellwald Steiner fest. Sie würden nun das Projekt dem Quartier übergeben. Die Zeit in Seebach sei schön und gut gewesen. Sie hätten das Quartier gut kennen gelernt. «Ich kenne hier heute mehr Leute als in meinem eigenen Quartier.» Nun würden sie ins Maxim-Theater zurückkehren. Eine Tätigkeit in einem anderen Quartier sei nicht vorgesehen.

Das transkulturelle Maxim-Theater Zürich realisierte das Projekt im Rahmen des Kredits «Austausch und Zusammenleben» der Integrationsförderung Stadt Zürich. Das Community-Building-Projekt wurde mit dem Quartier und für das Quartier aufgebaut. Mittels künstlerischer Aktivitäten wurden Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlichster Herkunftsorte sowie Gewerbetreibende, lokale Partner und Vereine mit einbezogen. Der Austausch und das gemeinsame Tun zwischen einzelnen Menschen und zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen standen im Fokus.

Industriedenkmal verschwindet

Gleichzeitig mit dem Apéro fand die Vernissage der Ausstellung «Kunst im Industriedenkmal» beziehungsweise «Art Center statt Kulturzentrum auf dem Stierli-Areal», kuratiert von Eric Kuster, statt. «Ich mache diese Ausstellung, weil der grösste Teil des Stierli-Areals in Kürze abgerissen wird», betonte Kuster. Nur eine Halle bleibe bestehen. Allerdings stehen die Gerüstteile schon längere Zeit vor Ort. Mehr ist bisher nicht geschehen. Kuster ging auf die Geschichte des Areals von der Caspar Wüst Co., Fabrik für elektrische Industrie, über die Aufzüge- und Räderfabrik Seebach bis zur Seebacher Maschinenbau AG.

Lustig war seine Geschichte vom Seebacher Auto, welches aber nur in geringer Stückzahl produziert wurde. Danach ging das Areal an die Eisenhändler Christian und Johann Gauss über. Das Areal erhielt seinen Namen durch Fäh & Stierli Söhne Eisenhandlung, später Stierli & Co. Die Bauherrschaft plant dort ein hochgesichertes Kunstlager und Ausstellungsräume. Weiter sind Ateliers und Gastronomiebetriebe sowie Start-ups vorgesehen. Auch der «Silent Walk» entlang dem Katzenbach, ein partizipativer Tanzspaziergang, zog nicht wenige Personen an. Die Teilnehmenden machten aktiv mit. An verschiedenen Orten gab es Performances. Die im Schneckentempo entlang dem Katzenbach spazierende Gruppe fiel auf. Einige Passanten fragten sich, was der Sinn sei. Der Silent Walk ist ein Weg, der sich immer auf die Besonderheiten des aktuellen Ortes und seiner Gemeinschaft bezieht. Geleitet wurde der Spaziergang von Eleni Mylona, Rahel Bärtschi, Heidi Ritz und Hayat Lotfi.

Alle machten mit

Im Zentrum des dreitägigen Festivals standen Geschichten von Seebacherinnen und Seebachern und über Seebach. Verschiedene Orte im Quartier wurden von Quartierbewohnenden, Vereinen und Gruppen bespielt. Mit dabei waren unter anderen der Verein Stadtgeiss, der Bücherraum F aus Oerlikon, das GZ Seebach und die Wandelbar.

Pia Meier