Die Aufregung war einigen Kindern der Jahrgänge 2013 bis 2009 anzusehen. Andere nahmen es lockerer und winkten dem Publikum vor dem Start zu. Auch die zahlreich anwesenden Eltern auf der Tribüne fieberten mit und spornten ihre Kinder an. Das wirkte. So meinte ein Mädchen nach dem Finalrennen, es sei sehr stolz auf sich, denn es sei viel schneller gewesen als beim Training.
Bei Eltern und Kindern kam immer wieder das Thema Schwimmclub Limmat Sharks auf. Diese Kinder würden viermal pro Woche trainieren und deshalb immer die vorderen Ränge belegen. «Der ‹Zürifisch› ist ein niederschwelliger Anlass für alle Kinder», betonte jedoch OK-Präsidentin Jeanette Kuster. Es sei deshalb klar, dass auch die Kinder, die in einem Schwimmclub sind, teilnehmen können. «Ich finde es schön, dass sie überhaupt kommen, obwohl sie an so vielen Wettkämpfen teilnehmen, die entscheidender sind für ihre Schwimmkarriere als der ‹Zürifisch›.»
ZKB-Goldsprint als Höhepunkt
Dass der «Zürifisch» nach zwei Jahren Corona-Unterbruch wieder in gewohntem Rahmen stattfand, freute Kinder, Eltern und OK gleichermassen. Intensiv trainiert wurde aber auch in den vergangenen zwei Corona-Jahren. Am Finaltag haben im Hallenbad Oerlikon 669 Schülerinnen und Schüler im 50-Meter-Freistil teilgenommen. An der Siegerehrung erhielten die drei bestplatzierten Mädchen und Knaben aus den fünf Alterskategorien eine «Zürifisch»-Medaille.
Höhepunkt des Finaltags war der ZKB-Goldsprint. An diesem durften die acht schnellsten Schwimmerinnen und Schwimmer aus den Finalläufen um echtes Gold schwimmen. Mit 30,24 Sekunden für 50 Meter Freistil gewann bei den Mädchen Liv Stanek (Schulhaus Waidhalde) und bei den Jungen mit 29,69 Sekunden Deny Alfirevic (Pavillon Riesbach) den Titel «De schnällscht Zürifisch». Den Erst- bis Drittplatzierten aus dem ZKB-Goldsprint wurde an der Siegesfeier ein Goldplättli überreicht.
Insgesamt haben rund 1400 Schülerinnen und Schüler an den stadtweiten Ausscheidungswettkämpfen teilgenommen. Davon haben sich rund 830 für den Einzug in den Halbfinal qualifiziert – das entspricht 59 Prozent der Teilnehmenden, wie das OK festhält.
«De schnällscht Zürifisch» wird gemeinsam von den Schwimmlehrpersonen der Stadt Zürich und den Schwimmvereinen Limmat Sharks Zürich und SV Zürileu organisiert. Das Wettschwimmen gehört zu den zwölf offiziellen Jugendsportveranstaltungen des Zürcher Stadtverbands für Sport (ZSS). Die ersten «Zürifisch»-Wettkämpfe fanden 1987 statt, also vor 35 Jahren.
Lisa Mamié als Vorbild
Die bisherige Siegerliste darf sich sehen lassen. So gewann vor elf Jahren Lisa Mamié den Goldsprint. Sie ist heute Weltklasseschwimmerin. Sie hat schon den Schweizer Rekord über 200 Meter Brust; erzielt und eine Silbermedaille an den Europameisterschaften 2021 geholt. Wer beim «Zürifisch» obenaus schwingt, kann also weit kommen. Nichtsdestotrotz gilt aber: «Teilnehmen ist wichtiger als Siegen», wie schon der Erfinder der modernen Olympiade, Pierre de Coubertin (1863–1937), zu sagen pflegte.