Jeannette Gerber
Diese Zeitung traf das Artistenpaar am Samstag beim Schminken im Zelt, das als Garderobe und Requisiten-Stauraum auf kleinstem Platz herhalten muss. Sie bringen immer die eigenen Requisiten mit: Musikanlage, Lautsprecher, Mikrofone und Lichter. Was sie brauchen sind ein Stromanschluss und eine ebene Fläche von 7×7 Metern als Bühne.
Der norwegische Artist Chris Pettersen ist professioneller Seiltänzer. «Schon mit sechs Jahren balancierte er auf dem Seil», erzählte Mara Zimmerli. Die Ausbildung absolvierte er während je dreier Jahre in Schweden und Belgien an Zirkusschulen. Diese beendete er 2008 mit dem Diplom als Seiltänzer. Anschliessend tourte er mit dem Zirkus Monti durch die ganze deutschsprachige Schweiz.
Mara Zimmerli meint: «Das Auftreten im Zirkus war bereits als Kind mein Lebenstraum.» Beim Zirkus Monti in Wohlen begann sie als Werberin zu arbeiten. «Dort habe ich mich zuerst in alles Künstlerische und später auch in einen Artisten verliebt und angefangen, selber zu trainieren.» Das war vor acht Jahren. «Seitdem sind Chris und ich ein Paar, sowohl privat als auch beruflich», fügte sie lächelnd hinzu.
Gästen Erfolgsgefühl vermitteln
Ihre autodidaktische Ausbildung begann, als Zimmerli versuchte, selbst Bänder für Luftakrobatik zusammenzunähen. Der Versuch scheiterte. Erst als sie die bekannte französische Luftakrobatin Charlotte de la Bretèque traf, konnte sie mit deren Hilfe die zwei Bänder fertigstellen. «Sie war es auch, die mich in das Metier der Luftakrobatik einführte und mir die Tricks beibrachte, Kraft aufzubauen», erzählte Zimmerli. «Ein Erfolgserlebnis gab mir immer das Gefühl, eine Superheldin zu sein. Und dieses Gefühl möchte ich meinen Gästen, ob gross oder klein, vermitteln.»