Pia Meier
Störche sind beliebt, nicht nur bei Fotografierenden und Zu-Fuss-Gehenden, auch bei Natur- und Tierschützenden. Im Naturschutzgebiet der Katzenseen sind seit 2007 regelmässig Störche zu sehen, vereinzelte sogar im Winter. Eindrücklich ist der Abflug der zahlreich versammelten Störche von der Allmend Katzensee in Richtung Süden im Herbst.
Verschiedentlich wurde versucht, die Störche zum Nestbau zu animieren. Das letzte Storchenpaar, welches 2009 auf einer abgestorbenen Tanne ein Nest baute, legte keine Eier. Es war das einzige Stadtzürcher Storchenpaar ausserhalb des Zoos. Daraufhin wurden Tannen geköpft, um den Vögeln eine Plattform zu bieten. Vergebens – nichts geschah.
Neue Idee: Strommasten nutzen
Nun sollen auf den Strommasten Nisthilfen geschaffen werden, welche von der Horensteinstrasse durch die Allmend Katzensee bis Katzenrüti stehen. Die Elektroleitung sollte gemäss Naturschutzverein Regensdorf in zirka eineinhalb Jahren zurückgebaut werden. Der Vorschlag des Vereins ist, dass zwei bis vier Strommasten bestehen bleiben und dass auf ihnen Storchennisthilfen montiert werden.
Auf Anfrage teilen die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) mit: «Es handelt es sich um die 16-kV-Freileitungsmasten (Holz mit Drähten). Und ja, es ist richtig, dass die EKZ diese bei Katzenrüti zurückbauen werden.» Diese Freileitung sei nur noch für den Autobahnbau, das heisst für die Überdeckung Katzensee beziehungsweise den Tunnel Katzensee, gebraucht worden.
«Dieser Bau ist in der Zwischenzeit fertig, und auch die provisorische Trafostation Horensteinstrasse wird demontiert», erläutern die EKZ. Sie hätten entschieden, dass vier Holzmasten (ohne Drähte) in der Allmend Katzensee stehen bleiben und für Storchennester weiterverwendet werden könnten. Die EKZ würden mit den Bauern vor Ort zuvor Kontakt aufnehmen, um den idealen Zeitpunkt für den Abbau der Strommasten festzusetzen, wird betont. So soll vermieden werden, dass Erntefelder zerstört werden.
Rege Bruttätigkeit im Zoo
Störche brüten in der Stadt Zürich regelmässig im Zoo. Bereits seit 1957 sind Störche dort präsent, wie der Homepage des Zoos zu entnehmen ist. Bis in die 1980er-Jahre hielt man die Vögel flugunfähig auf den Wasservogelanlagen. Heute leben sie freiwillig dort. In den letzten zehn Jahren sind über 260 Störche geschlüpft, so der Zoo. Davon sind 150 ausgeflogen und Richtung Süden gezogen. Einige kommen im geschlechtsreifen Alter von drei bis vier Jahren wieder zurück und wählen die Umgebung oder den Zoo selbst als Brutstätte aus. Dafür werden auch Bodenhorste in unmittelbarer Besuchernähe besetzt, die ungeachtet der Besuchenden intensiv bebrütet werden. Sogar Verpaarungen zwischen frei fliegenden und flugunfähigen Störchen können gemäss Zoo beobachtet werden.