Einst feierten die Brüder Alex, Vik und Guido als Trio Eugster in den Siebzigerjahren mit ihren kecken, witzigen Ohrwürmern riesige Erfolge. Jeder kannte die Melodien und konnte sogar viele der Lieder auswendig mitsingen. Die erste «Boygroup» der Schweiz verkaufte über 2 Millionen Tonträger – ein ungeschlagener Rekord.
Das neue Schweizer Mundart-Musical «Oh läck du mir!», geschrieben von Erfolgsautor Charles Lewinsky, verwebt Ohrwürmer wie «Mir mached es Fäscht», «Dörf’s es bitzli meh si», «En Kafi mit Schnaps» und «Sitzed Si, hocked Si, nämed Si Platz» in eine generationenübergreifende Geschichte. Die Grossproduktion «Oh läck du mir!», die mit einem 30-köpfigen Ensemble und Live-Orchester auftrumpft, führt zurück in die beschauliche Idylle einer Schweizer Vorstadt Anfang der Siebzigerjahre.
Kampf gegen Immobilienhai
Es ist eine Zeit, in der alles noch in Ordnung scheint. Doch die Idylle trügt. In dem Mikrokosmos sorgt sich der Lebensmittelhändler Mario um seine Existenz, bei der resoluten und kämpferischen Wirtin Trudi gehen alle ein und aus, der verträumte Teenager Jimmy hat die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusagen, und die frömmlerische Frau Häfeli macht sich Sorgen über den Zustand der Sitten. Eine scheinbar idyllische Schweizer Welt.
Die kommt arg ins Wanken, als plötzlich der Immobilienhai Kurt mit seiner intriganten Assistentin Franca auftaucht und damit droht, einen riesigen Immobilienkomplex mitten im Zentrum zu errichten. Hierfür sollen alle bestehenden Gebäude abgerissen werden. Auch der Laden von Lebensmittelhändlers Mario und die Beiz von Wirtin Trudi sollen dem Erdboden gleichgemacht werden. Nicht nur ihre Existenzen sind bedroht, sondern auch das Herz des gemütlichen Viertels. In ihrer Not verbünden sich die Quartierbewohner. Wirtin Trudi übernimmt das Zepter und kämpft gemeinsam mit ihren Nachbarn um ihre Kleinstadt und ihre Zukunft.
Wirtin Trudi wehrt sich
Im Eugster-Musical übernimmt Ex-SRF-Moderatorin Susanne Kunz die Hauptrolle der Wirtin Trudi. «Ich freue mich sehr darauf, meiner Figur Trudi mit den drei Sparten Schauspiel, Gesang und Tanz Leben einzuhauchen und bin gespannt auf die schillernde Welt des Musicals», so Kunz, die von 1997 bis 2019 als Moderatorin bei SRF in diversen Formaten gearbeitet hat.
Schon damals hatte sie diverse Engagement als Schauspielerin. In ihrer Rolle als Trudi spielt sie eine lebensfrohe und offene Zürcherin. Diese wehrt sich mit allen Mitteln gegen das Immobilienprojekt von Geschäftsmann Heinrich, welches die Vorstadtidylle der alleinerziehenden Mutter bedroht.
Wandel einer Büroassistentin
Nebst Kunz sorgt auch Viola Tami, die 1999 ihre Karriere als Schauspielerin in der SRF-Serie «Lüthi und Blanc» startete, für eine prominente Musical-Besetzung. «Das Trio hat der Gesellschaft damals den Spiegel vorgehalten, ähnlich wie Emil es getan hat. Und alle Spiessbürger haben laut über sich gelacht und mitgesungen. Das ist doch ein Faszinosum. Herrlich, dass all das jetzt auf die grosse Bühne kommt», erklärt Tami, die in den vergangenen Jahren in zahlreichen TV-Produktionen mitwirkte.
In «Oh läck du mir!» verkörpert sie Franca, die attraktive Büroassistentin des Immobilienspekulanten Heinrich. Eine Rolle, die im Lauf des Stücks eine grosse Verwandlung erlebt. Denn Franca entwickelt sich zu einer wahren Strippenzieherin. Tami teilt sich ihre Auftritte als Franca mit Musicaldarstellerin Ronja Borer.
An der Seite von Susanne Kunz und Viola Tami stehen in «Oh läck du mir!» weitere national und international angesehene Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne. Trudis selbstbewusste Tochter Angela wird von der Zürcherin Jeannine Wacker gespielt. Patricia Hodell gibt die vornehme Kleinstadt-Dame Frau Häfeli und Christoph Wettstein tritt als Erzählerfigur alter Jimmy in Erscheinung.
Schaffen es Trudi und ihre Nachbarn, das drohende Unheil abzuwenden und ihre heile Welt gegen Immobilienhai Heinrich zu verteidigen?