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Zürich Nord
13.10.2022

Vorerst gerettet

Kämpfen lohnt sich: Ronja Sakata, Lena Stauffer und Manuela Cagienard (v.l.) haben zur Rettung ihrer Minibeiz eine Petition gestartet und nun Unterstützung erhalten vom Stadtrat. Bild zvg
Kämpfen lohnt sich: Ronja Sakata, Lena Stauffer und Manuela Cagienard (v.l.) haben zur Rettung ihrer Minibeiz eine Petition gestartet und nun Unterstützung erhalten vom Stadtrat. Bild zvg Bild: zvg.
Stadträtin Simone Brander bietet Hand für eine vorläufige Betriebsverlängerung des Kumo-Restaurant-Containers auf dem Bucheggplatz. Die drei Betreiberinnen freuen sich. Die Petition hat sich gelohnt. Denn zuerst wollte die Stadt das Beizli schon diesen Sommer weghaben.

Seit 2017 steht auf dem lärmumtosten Bucheggplatz der knallrote, ehemalige Schiffscontainer. Er beherbergt seither das beliebte Trend-Beizli Kumo 6. Ronja
Sakata, Lena Stauffer und Manuela Cagienard haben das schier Unmögliche geschafft und quer durch den Ämterdschungel eine Bewilligung erkämpft.
Doch diesen Sommer wollte das Tiefbauamt den Container weghaben. Grund: Bauarbeiten. Daraufhin sammelten die drei Frauen bienenfleissig über 1500 Unterschriften und überreichten sie Stadträtin Simone Brander. Nun hat Brander (SP) den Entscheid des in ihrem Departement angesiedelten Tiefbauamtes revidiert. Auf Anfrage sagt sie, sie strebe eine Lösung für die Zeit bis zur Sanierung der Spinne an. Spinne? Das ist die Fussgängerpasserelle, die sich über den ganzen Platz erstreckt. Sie soll ab etwa Ende 2024 saniert werden. Brander hatte die Betreiberinnen zu einer Besprechung eingeladen «und eine Konzessionsverlängerung in Aussicht gestellt», wie sie mitteilt. «Dafür mussten die Betreiberinnen ihrerseits die zweijährige Verlängerung der Baubewilligung beantragen, die dieses Jahr ausläuft. Bei einer Genehmigung der Verlängerung wäre der Betrieb für 2023 gesichert. In der Konzession für 2024 gäbe es eine Widerrufsmöglichkeit für den Fall, dass das Tiefbauamt schon vor Ende 2024 mit der Sanierung beginnt. Der genaue Zeitpunkt sollte im Herbst 2023 bekannt sein.»

Doch noch eine Hürde in Sicht

Was gab den Ausschlag, doch nicht auf der Eliminierung des Containers zu bestehen? «Es war für mich von Anfang an klar, dass das Kumo 6 den Ort erfolgreich belebt und so lange wie möglich erhalten bleiben sollte. Ich gab dem Tiefbauamt daher den Auftrag, die entsprechende Lösung zu entwickeln. Für ein Angebot nach der Sanierung der Spinne wäre eine öffentliche Ausschreibung notwendig», so Brander. Sie ist seit Anfang Mai 2022 Stadträtin.
Für die drei Kumo-Frauen ist das Einlenken der Stadt eine positive Überraschung. Ihre Petition hat sich gelohnt. Eine Hürde bleibt aber: Ohne Baufreigabe nach dem hängigen Baugesuch ist unklar, ob der Betrieb nahtlos weitergeführt werden kann. «Allenfalls müssten wir von Dezember bis Februar 2023 schliessen», so Lena Stauffer.
Die Bürokratie, sie scheint sich einfach nicht lösen zu wollen vom Kumo 6.

Lorenz Steinmann