Die Bauarbeiten der ersten Etappe für den Ersatzneubau der Dr. Stephan à Porta-Stiftung an der Eglistrasse im Kreis 4 sind abgeschlossen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind eingezogen. Die Neubauten umfassen total 148 Mietwohnungen sowie ein Palliativzentrum, das von der Stiftung Zürcher Lighthouse betrieben wird. Entworfen und realisiert wurde das Bauprojekt durch die Ken Architekten BSA AG. «Schon jetzt können wir sagen, dass der Neubau unsere Erwartungen vollkommen erfüllt», sagt Corinna à Porta, Präsidentin der Stiftung. «Wir bieten schöne und bezahlbare Wohnungen, vereint in einem sozialen Siedlungsgefüge, das unterschiedliche Menschen in vielfältigen Wohnformen zusammenbringt.»
Durchmischte Wohnformen
Die Neubauten bieten sowohl preiswerten als auch qualitativ hochwertigen Wohnraum, heisst es in der Medienmitteilung der Stiftung. Dieser entspreche höchsten energetischen Standards, ausgerichtet auf eine langfristige, nachhaltige Nutzung. Dank unterschiedlicher Wohnungstypen ermögliche die neue Siedlung durchmischte Wohnformen. So umfasst der Neubau 1- bis 5½-Zimmer-Wohnungen, zwei 6- und zwei 9-Zimmer-WGs. Dadurch bietet er Platz für Kleinhaushalte, Familien, studentische Wohngemeinschaften mit Übungsräumen, einen Kindergarten mit angegliederter Betreuungseinrichtung und für das Zürcher Lighthouse.
Zehn Wohnungen wurden speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätsbehinderung konzipiert und an den Verein hiwoz (hindernisfreies wohnen zürich) vermietet. Im Neubau eingemietet ist auch der Verein Jugendwohnnetz Juwo, der die Gross-WGs an Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) weitervermietet.
Partnerschaft mit dem Lighthouse
In der Stiftung Zürcher Lighthouse habe die Dr. Stephan à Porta-Stiftung eine ideale Partnerin gefunden, die sich ebenfalls dem gemeinnützigen Engagement verschrieben hat, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Zürcher Lighthouse, eine Pionierin in der Palliativpflege, bietet unheilbar kranken, sterbenden Menschen seit über 30 Jahren ein letztes Zuhause. Die Mission des Zürcher Lighthouse besteht darin, die Schmerzen der unheilbar kranken Patientinnen und Patienten zu lindern, sie ganzheitlich zu betreuen und ihnen einen möglichst autonomen, würdevollen Abschied zu ermöglichen. Die traditionsreiche Institution ist den Grundsätzen der Weltgesundheitsorganisation WHO verpflichtet.
Mit seinem Umzug von der Carmenstrasse an die Eglistrasse reagiere das Zürcher Lighthouse auf die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertiger palliativer Pflege. Mit 28 Zimmern gegenüber bisher 20 Zimmern und dem integrierten Tageszentrum mit 6 bis 8 Plätzen für Tagesgäste steht dem Lighthouse im Neubau der à Porta-Stiftung deutlich mehr Raum zur Verfügung. Zudem sind alle Zimmer neu mit eigenen Nasszellen und Toiletten ausgestattet. Die Partnerschaften mit dem Verein hiwoz und dem Juwo pflegt die Stiftung seit vielen Jahren.
Photovoltaik und Wärmepumpe
Beim Ersatzneubau setzt die Stiftung gemäss eigenen Angaben neben der sozialen auch auf die ökologische Nachhaltigkeit. Heizung und Warmwasseraufbereitung werden zu 80% über eine CO2-freie Wärmepumpe aus dem Grundwasser betrieben. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Siedlung produziert zusätzlich CO2-freien Strom und decke wesentlich mehr ab als die ergänzend zur Wärmepumpe benötigten 20%. Der überschüssige Strom wird in die öffentliche Stromversorgung eingespeist. Damit leiste die à Porta-Stiftung einen direkten Beitrag an die Umwelt. Es wären rund 50 Hektar Wald nötig, um den CO2-Ausstoss einer Gasheizung mit vergleichbarer Leistung zu kompensieren.
Ersatzneubau statt Sanierung
Der Neubau der à Porta-Stiftung im Kreis 4 befindet sich an der Ecke der Hohl-, Egli- und Eichbühlstrasse. Zwei C-förmige Neubauten fassen zwei dicht bepflanzte Innenhöfe. Die dazwischen liegende Gasse ist Teil des gemeinschaftlich nutzbaren Aussenraums. Die mit Kalksandstein gemauerten Häuser sind stark gegliedert und lassen ein breit gefächertes Wohnungsangebot erkennen.
Die ursprünglichen Gebäude hätten umfassend saniert werden müssen. Da eine Sanierung aber sehr weitreichende Eingriffe bis in die Gebäudestruktur erfordert und langfristig zu teureren Mietzinsen geführt hätte, entschied sich die Dr. Stephan à Porta-Stiftung 2017 dazu, die alte Siedlung abzureissen und neu aufzubauen.
Entstanden sind 148 Wohnungen und neue Räumlichkeiten für das Zürcher Lighthouse. Die Wohnfläche hat insgesamt um 20% zugenommen, sodass die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner mehr Wohnraum zur Verfügung haben, betont die Stiftung in ihrer Medienmitteilung. Somit können mehr Menschen von einer preisgünstigen und bedürfnisgerechten Wohnung profitieren als früher.