Rahel Köppel
1996 hat in Höngg und Wipkingen eine Geschichte begonnen, die anhält – der Verein «Musicalprojekt Zürich 10» wurde gegründet, und seit bald zwei Jahren bin auch ich ein Teil davon.
Für diesen Artikel habe ich mich auf die Suche gemacht nach den Ursprüngen des Vereins und wollte herausfinden, was ihn ausmacht. Die Informationen zur Geschichte habe ich von ehemaligen Mitgliedern: Vereinspräsidentin Nicole Meier, Designerin und Fotografin Lucia Gilli, Ehrenpräsident Walter Zweifel und Margo Westera.
Eine Freizeitbeschäftigung mit Ziel
Vor über 25 Jahren, genauer gesagt 1996, haben sich die reformierten Kirchen Höngg und Wipkingen, die evangelisch- methodistische Kirche Zürich und die katholische Kirche Heilig Geist dazu entschieden, etwas auf die Beine zu stellen, das Jugendlichen ausserhalb von der Cevi eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gibt. Ein Musicalverein schien sich gut zu eignen – man arbeitet gemeinsam auf ein Ziel hin und durch die Vereinsstruktur ist die Mitbestimmung der Teilnehmenden möglich und die finanzielle Unabhängigkeit gewährleistet. «Der Verein ist nicht sofort beim ersten Projekt entstanden», berichtet Margo Westera, die diese Anfänge miterlebt hat. «Die Teilnehmenden wollten jedoch nach dem ersten Musical wieder ein neues auf die Beine stellen, und so ist dann irgendwann der Verein entstanden.»
Mit einem anfangs noch nicht sehr grossen Budget, gehalten durch Spenden, Fixbeiträge der Institutionen, Mitglieder- und Gönnerbeiträge, führte die damals 15-köpfige Gruppe ihr erstes Musical auf: «Joseph and the Dreamcoat». Vorerst bestand der Cast vor allem aus jungen Leuten aus Firm- und Konfgruppen, durch die Auftritte schlossen sich dann aber immer mehr Jugendliche an.
«Ich denke, die Faszination für Musicals hatte auch damit zu tun, dass diese hierzulande damals noch nicht so verbreitet waren», vermutet Nicole Meier, die beim fünften Projekt zum ersten Mal dabei war. Abgesehen von dem Musical «Space Dream» kannte man diese Art von Kultur in der Schweiz noch nicht gross. Auch sei ein Musicalverein ideal, um verschiedene Talente abzudecken: Singen, Schauspielern und Tanzen. «Wobei anfangs die einzelnen Ressorts noch viel getrennter waren und man nicht unbedingt alles machte», fügt Lucia Gilli an.
Für diese einzelnen Ressorts braucht man natürlich auch eine geeignete Leitung. Es sei dem Verein immer ein Anliegen gewesen, Leitende zu finden, die wenn möglich eine professionelle Ausbildung in den einzelnen Ressorts haben. «Zuerst waren Kantoren und Diakone leitend», weiss Ehrenpräsident Walter Zweifel, von Anfang an im Verein tätig. «Danach fanden wir die Leitenden jeweils über Mund-zu-Mund-Werbung.»
Die Publikumszahlen sind in den Jahren immer weiter gestiegen. «Wie viele Leute jeweils kommen, ist stark stückabhängig», berichtet Walter. Auch die Mitgliederanzahl wurde grösser: Als es 28 Mitglieder waren, erkannte man, dass dies die Grenze ist.