Rahel Köppel
Für ihre Maturaarbeit hat sich die 18-jährige Nives Romanelli intensiv mit dem «Leistungsdruck an Zürcher Gymnasien» auseinandergesetzt. Zu diesem Thema hat die Schülerin des Liceo Artistico kürzlich eine Podiumsdiskussion organisiert und auch moderiert. Die Gäste: FDP-Kantonsrätin Astrid Furrer, die die parlamentarische Initiative «Kein Verzicht auf Schulnoten» ins Leben gerufen hat, und Cinzia Vezzoni, Prorektorin des Liceo Artistico. Ausserdem Chiara Uliana, Schülerin des Gymnasiums Stadelhofen, die eine Arbeit über die mentale Gesundheit von Jugendlichen geschrieben hat, Jugendpsychologe Stephan Kälin und Phillippe Wampfler, Autor des Buches «Eine Schule ohne Noten».
Moderiert hat Nives die Diskussion selbst. Als Grundlage hat sie den Gästen Studien präsentiert, die belegen, dass 27 Prozent der deutschsprachigen Schüler depressiv sind aufgrund von Leistungsdruck. Weiter zeigt sie auf, dass die psychische Belastung der Schüler, auch durch die Covid-Pandemie, zugenommen hat. Anschliessend übergibt sie ihren Gästen das Wort.
Meinungen sind unterschiedlich
Stephan Kälin hat als Jugendpsychologe viel Erfahrung mit den Problemen der heutigen Jugend. Er behauptet, dass der Druck bereits im Kindergarten entsteht und dass dieser seit der Pandemie zugenommen hat. «Mein Sohn hat längere Tage als ich», sagt er. Er findet, man müsse nach einem Weg suchen, Schüler nicht mit Noten, sondern auf eine andere Art zu bewerten. «Noten sagen nichts aus, sie sind nur eine Zahl, die oft ohne jeglichen Kommentar vergeben werden.»