Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Kanton Zürich
30.11.2022

«Stabile Politik in unsicheren Zeiten»

Von links: Esther Girsberger, ­Peter Grünenfelder, Carmen Walker Späh, Silvia Steiner, Ernst Stocker und Natalie Rickli.
Von links: Esther Girsberger, ­Peter Grünenfelder, Carmen Walker Späh, Silvia Steiner, Ernst Stocker und Natalie Rickli. Bild: Bild André Springer
Wie gut funktioniert die bürgerliche Politik im Zürcher Regierungsrat? Antworten lieferte ein Podium, das die FDP Frauen des Kantons Zürich im Glockenhof organisiert hatten.

Unter der Moderation von Esther Girsberger kam es zu einer teilweise auch selbstkritischen Eigenbetrachtung mit den vier bürgerlichen Regierungsräten Carmen Walker Späh (FDP), Silvia Steiner (Mitte), Natalie Rickli (SVP) und Ernst Stocker (SVP) sowie Regierungsratskandidat ­Peter Grünenfelder (FDP). Die Co-Präsidentinnen der FDP Frauen Kanton Zürich, Kantonsratskandidatin Kamylla Lisi-Brandino sowie Kantons­rätin Bettina Balmer, gaben sich siegesgewiss: «Wir sind überzeugt, dass der Kanton in diesen unsicheren Zeiten mit Strommangellage, Ukrainekrieg, anhaltenden Coronainfekten und einer Inflation, welche die Bevölkerung beschäftigt, eine stabile und bürgerliche Politik braucht. Wir setzen uns als bürgerliche Frauen dafür ein, dass Sicherheit in allen Belangen nicht nur ein Schlagwort ist und dass unser Kanton gestärkt aus diesen Krisen hervorgeht.» Es sei ihnen ein Anliegen, dass in der Politik sowohl in der Exekutive als auch in der Legislative fähige Frauen und Männer vertreten sind, die auf Augenhöhe politisieren.

Auch kritische Fragen

Augenhöhe war am Podium sichtbar: Die fünf bürgerlichen Teilnehmenden waren nahbar für das Publikum und haben die kritischen Fragen der Publizistin Esther Girsberger mit Schlagfertigkeit, Sachverstand, aber auch Humor und Vernunft ­beantwortet. Denn trotz aller Harmonie bestand der Abend nicht nur aus einem gemeinsamen bürgerlichen Loblied. Auch kritische Fragen musste sich zum Beispiel der Finanzdirektor gefallen lassen, wenn es um den Ausgleich beim Lohn des kantonalen Personals ging im Vergleich zum tieferen Ausgleich, der in der Privatwirtschaft empfohlen wird. Regierungsratskandidat Peter Grünenfelder stellte das schnelle und überproportionale Stellenwachstum des öffentlichen Sektors in Frage. Silvia Steiner konterte mit Verweis auf den Lehrpersonenmangel sowie den Ausgaben zur einheitlichen Digitalisierung von allen Schulhäusern. Carmen Walker Späh musste erklären, wieso der öffentliche Verkehr während der Stosszeit so voll ist, und bestätigte die Bemerkung von Grünenfelder, dass die durchschnittliche Belegung dann doch nur 40  Prozent betrage. Natalie Rickli beantwortete die Frage, wieso auch ihre Verwaltung damit wächst, dass auch bei ihr die Aufgaben zunehmen und beispielsweise ein Nachholbedarf in der Digitalisierung im Gesundheitswesen bestehe. Einig war man sich dann, wenn es um mehr Flexibilität bei den Arbeitsplätzen ging, damit die Work-Life-Balance auf dem Arbeitnehmermarkt funktioniert. Gleichzeitig sei solide Leistung gefragt – gerade mit Blick auf die abkühlende Konjunktur und die politische Grosswetterlage.
Bei guter Stimmung folgte ein Apéro, an welchem auch persönliche Gespräche mit den bürgerlichen Podiumsteil­nehmenden möglich waren.

e./pd.