Weihnachtsbäume sind in aller Regel Angelegenheit der lokalen Quartiervereine. Sie bestellen bei Grün Stadt Zürich die Weihnachtsbäume, die in allen Grössen verfügbar sind. Die Bäume werden angeliefert und aufgestellt; um den Rest kümmern sich die Quartiervereine. Kugeln, Lichterketten, Lametta – doch wie schmückt man einen Baum, der mehrere Meter in die Höhe ragt? Ein Stuhl oder eine Leiter, die zuhause noch reichen mögen, führen meist nicht weit. Ohne technische Ausrüstung wird das nichts. Doch Rettung ist in Sicht. In vielen Quartieren hat sich eingebürgert, dass die örtliche Freiwillige Feuerwehr den Vereinen Jahr für Jahr zur Seite steht und sie beim Schmücken der Bäume tatkräftig unterstützt. Mit den Drehleitern ihrer Fahrzeuge kommen sie auch an den höchsten Punkt der Bäume heran.
Gerne wieder ein grösseres Exemplar
Beste Erfahrungen machte dieses Jahr der Quartierverein Hottingen. In den letzten Jahren setzte das Quartier vermehrt auf kleinere Bäume, doch dieses Jahr steht ein rund acht Meter hohes Prachtexemplar auf dem Platz vor dem ehemaligen Gemeindehaus. «Wir hatten viele Rückmeldungen von Quartierbewohnerinnen und -bewohnern, die sich wieder einen grösseren Baum wünschten», erklärt Barbara Känel, Co-Präsidentin des Quartiervereins Hottingen. Und so fragte sie bei der Freiwilligen Feuerwehr um Unterstützung an, die ihr auch umgehend zugesichert wurde. «Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr lief hervorragend», berichtet Känel. Von der Kommunikation über die Terminfindung bis hin zum eigentlichen Schmückeinsatz, alles habe wie am Schnürchen geklappt. Und so setzte sich in der Woche vor dem ersten Advent eines Abends ein riesiges, signalgelbes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr, das jedes Bubenherz höherschlagen liesse, beim Hottingerplatz nieder. Mit einer Drehleiter, die fast 40 Meter in luftige Höhen herausgefahren werden kann, wurde eine rund 120 Meter lange Lichterkette Stück für Stück, vorsichtig und möglichst lückenfrei, rund um den Baum gelegt. «Wir waren zu Beginn etwas unschlüssig wegen des Vorgehens», gesteht Känel, «doch die Frauen und Männer von der Feuerwehr waren so professionell; die wussten gleich, was zu tun war». Ergänzt mit buntem Baumschmuck, handgemacht von Schülerinnen und Schülern des Schulhauses Bungertwies, erstrahlt nun auch in Hottingen ein «rächter» Weihnachtsbaum.
Weniger lang, mit Solarstrom oder gar nicht
Aus Energiespargründen leuchten die Lämpchen übrigens nur zu bestimmten Zeiten. Das EWZ steuert die Stromzufuhr für die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt zentral. Viele Lichterketten bestehen zudem aus stromsparenden Lämpchen. Einige Quartiere haben gar Solarbeleuchtungen eingeführt, während andere gänzlich auf Lichter verzichten.
Hottingen ist dankbar für die Unterstützung
Beim Quartierverein Hottingen ist man zufrieden und dankbar für die diesjährige Unterstützung. Und auch für die Feuerwehr war es eine gelungene Aktion. Zum einen scheinen die Beteiligten grossen Spass und Freude daran gehabt zu haben, den Quartierverein tatkräftig zu unterstützen. Zum anderen war das punktgenaue Hantieren mit der elektrischen Drehleiter ein gutes Training für die Einsatzleute. Mit Sicherheit haben sie dazu beigetragen, die Weihnachtszeit in zahlreichen Zürcher Quartieren zu verschönern.