David Ondraschek
Advent, Advent, die Zündschnur brennt. Infantilo gen Katar rennt, weiter so; wohlauf zum Stent!
Halt ein! Die Verse solln Zürich gelten. Genügend gibt’s auch hier zu schelten. So nehm ich mir die Freiheit und sing das Lob der Narrheit:
Die Logik rechts erscheint endemisch, das Sünneli gern strahlt polemisch! Gewettert wird mit viel Gezeter und geschoben Schwarzer Peter.
Der FDP wirds wohl erst recht, wenn das Budget Geizes Knecht. Ein Tross von strammer Anwaltschaft hofft, dass er die Kürzung schafft.
Die GLP ward jung, oh weh: der Wendehals ruft laut Juhee. Scharen von bürgerlichen Linken alsbald von allen Seiten winken.
Doch seht Die Mitte/EVP tatsächlich mächtiger denn je! Mit der Zunge an der Waage und dem C am Kreuz beim Grabe.
Wie schlimm ist es um uns bestellt, wenn Grüne balzend retten Zürichs Welt? Jubelnd streichen sie am Feste mit Feuerwerk frivol das Beste.
Die SP streicht aus Toleranz Verstand bei Argumenten ganz! Blaue Zone gehört verboten! So ihr Credo beim Interessenausloten.
Zuletzt die AL uns will richten, wollen kämpfen; niemals schlichten! Als Instanz von der Moral
wird sie der Ethik gar zur Qual.
Gewähret mir noch den Kredit fürs wagemutige Fazit. Diese Zeilen addiert zu Summen ergibt die Fröhlichkeit der Dummen!
Nach diesen von einem Augenzwinkern begleiteten Zeilen noch ein paar sachlich-persönliche Worte. Als neues Ratsmitglied hatte ich die Möglichkeit, mit einer gewissen Aussensicht das Treiben im Rat zu beobachten. Mit Neugier verfolge ich die Debatten und freue mich über Geschäfte, bei welchen ein Interessenausgleich zwischen unterschiedlichen politischen Lagern gelingt. Natürlich ist dem nicht immer so; bisweilen werden Positionen mit Vehemenz vertreten und andere Sichtweisen abgelehnt. Doch auch das gehört zu einem Rat. Persönlich ist es mir wichtig, Mehrheitsbeschlüsse zu akzeptieren und dabei die Interessen der Minderheit nicht ausser Acht zu lassen. Daher suche ich bei eigenen Vorstössen den Dialog mit Fraktionsvertretern von links bis rechts.
Zu denken geben mir Themen, bei welchen kulturelle Ebenen strukturell angegangen werden. So wage ich zu bezweifeln, dass ein Genderstern den gesellschaftlichen Umgang mit der Genderthematik adäquat voranbringt. Und unsere Umwelt wird nicht dadurch gerettet, dass das Feuerwerk am Züri Fäscht verboten wird. Auch hier erachte ich einen Dialog als zielführender.