Der Saal ist voll, die Stimmung heiter – und der Applaus für alt-Bundesrat Ueli Maurer (SVP) ohrenbetäubend. Maurer quittiert die stehenden Ovationen mit einem «Juchzer». Der kantonale SVP-Präsident Domenik Ledergerber hatte ihm zuvor bei der Eröffnung des Polit-Anlasses für seine Leistungen in Bundesbern gratuliert.
Dass Bundespräsident Alain Berset (SP) die Einladung an die Albisgüetli-Tagung abgelehnt hat, scheinen die SVP-Mitglieder ziemlich gut verdaut zu haben. Anstelle des Gesundheitsministers darf Albert Rösti (SVP), der erst Anfang Jahr seinen Job als Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) angetreten hat, eine Rede halten.
Doch zuvor spricht – so hat es Tradition – alt-Bundesrat Christoph Blocher. «Die Schweiz befindet sich in der Sackgasse», sagt Blocher. Er verweist in seiner Rede auf die durch Zuwanderung stetig wachsende Bevölkerung und warnt eindringlich davor, die Neutralität aufzugeben. Der SVP-Doyen schafft es immer wieder, das Publikum zum Lachen zu bringen. Seine eigentlich ernste Rede zu den Themen Souveränität, Rechtsstaat und Demokratie lockert er mit Bauernweisheiten und Zitaten auf.