Ob GC-Fan oder FCZ-Anhänger – diese Zeilen richten sich an alle, die Fussball mögen: 2022 feierte der FC Wiedikon sein hundertjähriges Bestehen. Als Geburtstagsgeschenk an sich selbst hat der Verein eine Chronik veröffentlicht.
Die Macher wollten das Gegenteil eines Staubfängers produzieren – zumindest wenn man der Ankündigung in ihrer kürzlich verschickten Medienmitteilung Glauben schenken darf. Und das ist ihnen gelungen. «Goal!», so heisst das Heft, muss sich gestalterisch nicht vor etablierten Sportmagazinen wie dem Deutschen «11 Freunde» verstecken. Inhaltlich ist der Fokus natürlich viel enger gesteckt, das macht aber nichts. Auf 100 Seiten wird gezeigt, warum Fussball abseits der grossen Schlagzeilen seinen ganz eigenen Charme hat.
Aus dem FC Manesse wird der FCW
Die Zeitreise beginnt 1922 auf dem Manesseplatz im Kreis 3. Dort, wo «sich unter dem Schein einer Gaslaterne» im April junge Männer zum Fussball-Club Manesse vereinigten. Im Sommer betrug die Mitgliederzahl bereits 30. Der Ver-
ein wuchs weiter, bis an einer hitzigen Versammlung 1927 aus dem FC Manesse der FC Wiedikon wurde. «Manch einer konnte sich damit nicht abfinden», wie es in der Chronik heisst. Doch das alles ist Geschichte.
Das Jubiläumsmagazin räumt der Vergangenheit den ihr gebührenden Raum ein, durch die leichte Lesbarkeit wird «Goal!» aber nie zu einer trockene Geschichtslektion. Zwar dürfen auch ehemaligen Präsidenten und die Ehrenmitglieder nicht fehlen, doch es wirkt so, als hätten die Macher nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern den gewöhnlichen Fussballfan im Blick gehabt.