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Aus dem Gemeinderat
25.01.2023
26.01.2023 22:19 Uhr

Verdichtung anstatt Lebensqualität

Reto Brüesch, Gemeinderat SVP, WahIkreis 11
Reto Brüesch, Gemeinderat SVP, WahIkreis 11 Bild: zvg.
Als Vertreter vom Kreis 11 muss ich klar sagen, jetzt ist es genug. Wir brauchen mehr Lebensqualität und nicht noch mehr Beton und Schattentäler.

Reto Brüesch

In Zürich Nord nimmt nicht nur die überproportionaler Bevölkerungsentwicklung, sondern auch die Kriminalität zu. Es vergeht keine Woche ohne Bericht in den Medien – sei es über Jugendkriminalität bis hin zum organisierten Drogenhandel. Hilferufe der Bevölkerung bleiben von der politischen Führung der Stadt Zürich meistens ungehört. Langjährige Bewohnende ziehen weg, die Lebensqualität nimmt ab und die Quartiere sind nicht mehr so sicher wie früher.

Innerhalb von 20 Jahren ist die Bevölkerung im Kreis 11 um über 40 Prozent auf 76 188 Bewohnende im Jahr 2020 gewachsen und soll in den nächsten 20 Jahren nochmals um 25 Prozent dichter werden. In Seebach allein rechnet man mit einer Verdopplung der Bevölkerung innerhalb von 40 Jahren!

In den neuen Hochhausrichtlinien, welche sich zurzeit bis am 27. Februar 2023 in der öffentlichen Auflage befinden und zu welchen jeder seine Meinung per Einwendung kundtun kann, werden grosse Teile von Affoltern, Seebach und Oerlikon zu Hochhauszonen von 40 Metern und mehr.

Bei einer so grossen Zunahme an Bewohnenden und Arbeitenden ist es nicht verwunderlich, dass auch die Kriminalität zunimmt. Zürich Nord soll noch mehr verdichtet werden, um grosse Teile des gewünschten Bevölkerungswachstums für die Stadt aufzunehmen. Als Vertreter vom Kreis 11 muss ich klar sagen, jetzt ist es genug. Wir brauchen mehr Lebensqualität und nicht noch mehr Beton und Schattentäler.

Der Zuwachs in den Aussenquartieren hat auch Einfluss auf die Gewaltbereitschaft, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Kriminalität speziell unter Jugendlichen, sei es im öffentlichen Raum oder den Schulen, massiv zunimmt. Respekt und Anstand sind leider nicht mehr in jedem Wortschatz vorhanden oder «verloren» gegangen. Es sind somit alle gefordert, durch präventive Massnahmen in den Schulen, den Medien oder den Quartieren etwas dagegen zu unternehmen. Vielleicht können so mögliche delinquente Verhalten verhindert werden.

Bei Vorfällen oder Situationen, bei welchen man sich nicht wohlfühlt, ist es wichtig, sofort um Unterstützung aus dem Quartier oder bei der Polizei zu bitten. Da die Anzahl der Polizei-Patrouillen in Zürich Nord nicht wie die Bevölkerung gewachsen ist, sondern auf Wunsch der linken Parteien SP, AL und Grünen tief gehalten wird, leidet die Sicherheit der Bevölkerung darunter. Es braucht mehr Frontleute in den präventiven und repressiven Bereichen der Polizei und den anderen Ämtern mit den nötigen Ausstattungen, um unsere Quartiere wieder lebenswert für jedermann und jederfrau zu machen. Die Politik und Verwaltung sind gefordert, schnell quartierbezogene Massnahmen und Lösungen zu finden.

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreterinnen und -vertreter regelmässig einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden ­äussern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Reto Brüesch