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Zürich 2
28.02.2023
27.02.2023 17:26 Uhr

Die Post Wollishofen ist umgezogen

Blick in die neue Filiale in Wollishofen: Die Post zeigt sich in einem zeitgemässen, hellen und luftigen Kleid. Die Schalter kommen ohne Trennscheiben aus und sollen so mehr Nähe zu den Kundinnen und Kunden zulassen.
Blick in die neue Filiale in Wollishofen: Die Post zeigt sich in einem zeitgemässen, hellen und luftigen Kleid. Die Schalter kommen ohne Trennscheiben aus und sollen so mehr Nähe zu den Kundinnen und Kunden zulassen. Bild: Jeannette Gerber
Das Migros-Take-away an der Ecke Mutschellen-/Etzelstrasse wurde umgebaut und verkleinert. Dort ist jetzt die Post eingezogen. Ein Besuch vor Ort zeigt, was die neue Filiale ihrer Kundschaft alles bietet und woran man sich erst noch gewöhnen muss.

Jeannette Gerber

Seit kurzem ist die Postfiliale Wollishofen am Morgental zu Hause – an der gleichnamigen Bushaltestelle. Das Gebäude, in dem sich auch die Migros befindet, liegt an der Ecke Mutschellen-/Etzelstrasse. Einen eigenen Zugang zur Post sucht man dort jedoch vergebens. Migros und Post teilen sich denselben Eingang an der Mutschellenstrasse – ein Kompromiss, an den man sich erst mal gewöhnen muss. Dazu kommt, dass die Kundinnen und Kunden das Restaurant der Migros durchqueren müssen, um zur neuen Postfiliale zu gelangen. Beim gemeinsamen Eingang befindet sich auch der Briefkasten.

Doch hat man die Post erreicht, zeigt sie sich in ihrem neuen Kleid – hell, luftig und mit viel Holz gestaltet. Die drei Schalter kommen ohne Trennscheiben aus und lassen mehr Nähe zu den Kundinnen und Kunden zu, was sich sicher positiv auf die geführten Gespräche auswirken wird. Erfreulich ist, dass wenige Verkaufsregale mit Drittprodukten vorhanden sind und die laut Mediensprecher Markus Werner auch nur noch das Wesentliche anbieten. Der Raum scheint quadratmetermässig ungefähr gleich gross wie am alten Ort. Wie es in Stosszeiten aussieht, wird sich zeigen, denn eine längere Warteschlange könnte sich bis ins Selbstbedienungsrestaurant hinausschieben.

Der Postomat fehlt noch

Doch was war eigentlich der Grund für den Umzug? «Die Fläche in der alten Postfiliale war viel zu gross, da in den hinteren Räumen in den Siebzigerjahren die Postverteilung stattfand», sagt Filialleiterin Sabrina Mecca. Auch sei der Innenausbau entsprechend veraltet gewesen. Zur Frage, ob der Personalbestand verkleinert wurde, sagt sie: «Wir sind nach wie vor 15 Leute, die jedoch rotierend zwischen den Filialen Enge, Selnau und Wollishofen eingesetzt werden.»

Neuerungen gibt es in der Postfiliale verschiedene. Neben den offenen Schaltern gibt es einen Paketeinwurf. Die stellvertretende Filialleiterin Edona Alimi führt vor, wie dieser funktioniert. «Bei einem vorfrankierten Paket wird der achtstellige Barcode gescannt, dann bekommt man die Quittung und kann das Paket einwerfen. Andere Pakete können nach wie vor am Schalter abgegeben werden», erklärt sie. Neu ist auch ein Desk zur Kundenberatung.

Leider gibt es momentan noch kein Postomaten, die Post sucht einen geeigneten Standort. Eine weitere interessante Neuerung: An der Etzelstrasse 3, nur ein paar Schritte von der Postfiliale entfernt, wurde ein sogenannter «My Post 24»-Automat installiert. Dieser ermöglicht es, Pakete rund um die Uhr aufzugeben und abzuholen. An der Etzelstrasse befinden sich auch die Postfächer. Und gegen Einbrüche ist die Filiale durch ein Sicherheitssystem geschützt. Bei Auslösung des Alarms wird der Raum komplett vernebelt.

Freude über zentraleren Standort

Zum Eröffnungsanlass erschien Martin Bürki, Präsident des Quartiervereins Wollishofen, zusammen mit Vizepräsidentin Fiammetta Jahreiss. Beide freuten sich über die gelungene neue Filiale. «Dieser neue Standort ist viel zentraler gelegen, was speziell wichtig ist für die Menschen aus den verschiedenen Alterswohnheimen», sagte Bürki. Auch das Parkhaus der Migros biete einen grossen Vorteil. «Uns haben Leute begeistert berichtet, wie froh sie seien, dass die Post ins Morgental umgezogen sei. Und überhaupt sollten wir uns glücklich schätzen, dass wir noch eine Postfiliale in Wollishofen haben, wo doch vielerorts die Poststellen aufgehoben werden», führte Bürki aus.

Im Migros-Café und -Take-away begegnen wir dem Habitué Filippo Crameri und seiner Ehefrau Rosmarie. Mit seinem silbergrauen Rossschwanz ist Crameri aus dem Wollishofer Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Nachdem er seinem Ärger über das in allen Belangen reduzierte Café Luft gemacht hatte, lobte er das Gesamtbild der Postfiliale und deren prominente Lage, fand aber den Zugang durch den Migros-Eingang problematisch. Wie schon erwähnt, befürchtet auch er ein «Glöif» durchs Kafi. Lustig auch, dass Rosmarie Crameri vor 60 Jahren ihre Postlehre in einer Baracke, die als Post diente und damals auf dem Gelände des heutigen Alterswohnheims Stud­acker gelegen war, absolvierte. 

Haltestelle behält vorläufig Namen

Mit dem neuen Standort stellt sich eine prinzipielle Frage: Ist es für Passagiere von Tram und Bus nicht irritierend, wenn die Haltestelle an der Albisstrasse weiterhin Post Wollishofen genannt wird? Eine eventuelle Umbenennung sei aber Sache der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), so Post-Mediensprecher Markus Werner. 

Von den VBZ heisst es: «Eine Umbenennung der Haltestelle ‹Post Wollishofen› ist jetzt nicht geplant. Sollte sich ein entsprechendes Bedürfnis als verbreitet erweisen, sind wir bereit, eine solche zu prüfen.»

Jeannette Gerber