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Zürich West
21.03.2023
22.03.2023 13:10 Uhr

«Credit Suisse Arena» ist Geschichte

So war das Stadion auf dem Hardturmareal geplant, vor der Übernahme der CS durch die UBS mit Staatshilfe.
So war das Stadion auf dem Hardturmareal geplant, vor der Übernahme der CS durch die UBS mit Staatshilfe. Bild: zvg.
Die Verantwortlichen halten den Ball bewusst tief. Doch wie es weitergeht mit dem Stadionprojekt «Ensemble» steht in den Sternen. Denn die Hauptbauherrin Credit Suisse gibt es nicht mehr. Die IG Freiräume fordert gar den Rückkauf des Grundstücks durch die Stadt.

Nach dem CS-Crash der vergangenen Tage gibt es viele offene Fragen. Eine davon betrifft das Mega-Projekt auf der Hardturmbrache. Will die UBS die umstrittenen Hochhäuser noch bauen? Und vor allem: Will die UBS in ein Fussballstadion, das wohl nie Rendite abwirft, investieren?

Im Gegensatz zur CS ist die Affinität der UBS zum Fussball merklich tiefer. Stadtrat und Sportminister Daniel Leupi sagte am Montag vor den Medien zwar, es ändere sich nichts. Es gebe bestehende Verträge. Zudem gehe es hier nicht um die eigentliche CS, sondern um deren Vorsorgestiftung.

Auch der Projektausschuss «Ensemble» hält den Ball bewusst tief. Auf deren Website heisst es: «Derzeit können keine Aussagen zur künftigen Ausgestaltung einer allfälligen vertraglichen Nachfolgelösung in Bezug auf das Projekt Ensemble gemacht werden. Festgehalten werden kann aber, dass die Arbeiten zur Planung und für die Realisation der im Projekt Ensemble zusammengefassten Bauten auf dem Hardturm-Areal wie geplant weitergehen. Die Zusammenarbeit mit allen Partnern des Projekts Ensemble beruht auf rechtsgültigen Verträgen.»

Was Verträge wert sind, zeigte sich am Wochenende, als der Bundesrat zusammen mit der Nationalbank Notrecht walten liess und der Übernahme der CS durch die UBS zustimmte. Sicher ist: Schneller wird es nicht vorangehen mit dem Projekt «Ensemble». Was ebenfalls sicher ist. Das Stadion wird nicht wie geplant «Credit Suisse Arena» heissen. 

+++ Update +++

Am Mittwochmorgen verschickte die IG Freiräume eine Medienmitteilung. Nach dem Verkauf der Credit Suisse an die UBS fordert die IG von der Stadt, das Hardturm-Areal definitiv zurück zu erwerben und von der Stadionklausel freizukaufen. Falls bis 2035 auf dem Areal kein Stadion entstehe, hätte laut Vertrag die Credit Suisse ein Rückkaufsrecht. Laut der IG sei klar, dass die UBS «das Projekt Ensemble so nicht mehr realisieren könne».

Der Zeitpunkt sei aus Sicht der IG Freiräume ideal, um einen günstigen Deal mit der Credit Suisse, respektive der UBS  abzuschliessen. Die Stadt Zürich könnte so das Areal vorzüglich nutzen, um bezahlbaren Wohnraum sowie abkühlende Frei- und Grünräume zu planen, ist die IG Hardturm überzeugt.

Lorenz Steinmann