Die Anzahl Schülerinnen und Schüler im Schulkreis Waidberg wächst gemäss Prognosen bis 2040 um etwa 800. Das Wachstum erfolgt vor allem auf der Mittel- und Oberstufe. Pascal Furrer von der Kreisschulbehörde Waidberg sagt: «Nach 15 Jahre andauernden Wachstum der Anzahl Schülerinnen und Schüler ist jedoch eine Verlangsamung des Zuwachses in Sicht. Momentan ist das auf der Kindergartenstufe ersichtlich. In den kommenden Jahren gibt es dort eine Stabilisierung, bevor es wiederum zu einem Wachstum kommt.» Deshalb brauche zurzeit vor allem die Oberstufe mehr Platz. Diesen findet sie ab 2025 in der Schule Brunnenhof, dem ehemaligen Radiostudio. Diese Schule bietet Platz für 15 Sekundarklassen und ein Zentrum für die Musikschule und das Konservatorium. Es werden aber nicht nur Schülerinnen und Schüler aus der Umgebung diese Schule besuchen, sondern auch solche die einen längeren Weg haben.
«Gute Tramverbindungen»
«Grund ist, dass die Sekundarschule Riedtli eine Primarschule wird», erklärt Furrer. Die Sekundarklassen vom Riedtli würden zu einem grossen Teil die Schule Brunnenhof besuchen. Ein kleiner Teil mit Wohnsitz um die Schule Hutten, werde voraussichtlich in die Schule Krähenbühl des Schulkreises Zürichberg verschoben werden. Die Schulwege für die Sekundarschülerinnen und -schüler würden dadurch länger werden, das heisst zwischen 500 und 1500 Meter. Aber die Tramverbindungen zum Bucheggplatz seien gut, so die Kreisschulbehörde. Für die Sekundarstufe sei dies folglich zumutbar. «Wir haben verschiedene Varianten geprüft und die Umwandlung der Schule Riedtli in eine Primarschule als beste Lösung befunden», betont Furrer.
Schulverwaltung zügelt mit
Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Erweiterung der Schulanlage Brunnenhof um weitere Klassen und die dazugehörigen Sporthallen geplant. Auch die Verwaltung der Kreisschulbehörde Waidberg wird von der Rotbuchstrasse in den Brunnenhof ziehen. «Die Kreisschulbehörde wird aus den obersten beiden Stockwerken ausziehen. Die anderen Dienstabteilungen haben eigene Strategien. Voraussichtlich werden wieder Wohnungen entstehen», so Pascal Furrer von der Kreisschulbehörde.
Mit der Neueröffnung der Schule Riedtli als Primarschule verändern sich auch die Einzugsgebiete der Schulen Weinberg-Turner und Letten. Der Schule Riedtli werden neu die Kindergärten Scheuchzerstrasse und Zanggerweg zugeteilt. Für die Schule Weinberg-Turner sind die Kindergärten Beckenhof, Turner und Kronenwiese vorgesehen. Die Schule Letten bekommt zusätzlich den Kindergarten Rütschi zugeteilt. Mit der neuen Zuteilung der Kindergärten reduziert sich die Anzahl Klassen der Schule Weinberg-Turner wieder auf 12 Klassen.
Gefährliche Wehntalerstrasse
Das neue Schulhaus Guggach – dieses bietet Platz für 12 Klassen - wird 2024 eröffnet. Auch die Schülerinnen und Schüler im Spickel zwischen Wehntaler- und Regensbergstrasse – bis jetzt im Schulkreis Glatttal eingeschult – werden neu das Schulhaus Guggach besuchen. Wie sie über die stark befahrene Wehntalerstrasse kommen, ist gemäss Furrer zurzeit in Planung. Das Milchbuck bleibt eine Gesamtschule mit keinen Veränderungen. Von 2026 bis 2028 erfolgt noch die Instandsetzung des Schulhauses Turner.
Nach 2025 liegt der Fokus der Schulraumplanung auf den Quartieren Wipkingen und Höngg. Die Sanierung des Schulhauses Nordstrasse ist bis Sommer 2024 abgeschlossen. Im Schuljahr 2026 wird die Kirche Wipkingen für die Schule Waidhalde zur Verfügung stehen. 2028 soll voraussichtlich die Erweiterung der Schule Riedhof und 2029 die Erweiterung der Schule Vogtsrain, beide in Höngg, fertiggestellt sein. Anschliessend sind noch die Sanierungen der alten Schulhäuser Riedhof und Vogtsrain vorgesehen. Dieser Schulraum sollte gemäss Prognosen bis 2035 reichen.
Gemeinderat will es
Reserven für Schulraum gibt es beim Waidspital und bei der Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals in Wipkingen.
Ein weiteres Thema ist die Nutzung der Quartierwache an der Röslistrasse durch die Schule. Dazu sagt das Sicherheitsdepartement auf Anfrage dieser Zeitung: «Der Gemeinderat hat 2019 eine Motion überwiesen, die fordert, das Gebäude an der Röslistrasse 10 sei für das Schul- und Sportdepartement freizumachen.» In seiner Antwort dazu schrieb der Stadtrat: «Die Belegung des Röslistrasse-Gebäudes durch die Schule setzt den Auszug der Stadtpolizei und entsprechende Ersatzstandorte voraus.» Heute sind an der Röslistrasse die Quartierwache Unterstrass, der Stützpunkt Kontrolle Ruhender Verkehr sowie das Büro für Veranstaltungen (alles Abteilungen der Stadtpolizei) untergebracht. «Geplant ist, die Arbeitsplätze des Büros für Veranstaltungen an die Bahnhofbrücke (Globus-Provisorium) zu verschieben», erläutert das Sicherheitsdepartement und ergänzt: «Die Quartierwache Unterstrass und der Stützpunkt der Kontrolle Ruhender Verkehr benötigen hingegen einen neuen Standort. Die entsprechende Suche läuft.»
Fazit laut der Stadt: «Die Quartierwache verlässt in absehbarer Zukunft das Gebäude an der Röslistrasse, aber es gibt derzeit keine Pläne, die Wache aufzuheben.»