Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Zürich West
25.04.2023
25.04.2023 12:51 Uhr

So schön war das Frühlingsfest in Altstetten

Die Volksmusik-Band Viva Varia und Fründe sorgte am Frühlingsfest beim Ortsmuseum in Altstetten für gute Unterhaltung.
Die Volksmusik-Band Viva Varia und Fründe sorgte am Frühlingsfest beim Ortsmuseum in Altstetten für gute Unterhaltung. Bild: Jeannette Gerber
Welche Voraussetzungen braucht es für ein gelungenes Frühlingsfest? Sonnenschein, fröhliche Menschen, Kinderlachen und gute Unterhaltung. All das und noch mehr wurde den Besucherinnen und Besuchern beim altehrwürdigen «Studerhus» in Altstetten geboten.

Das Ortsmuseum Altstetten lud vergangenen Samstag einmal mehr zum traditionellen «Frühlingsfäscht» im Garten des geschichtsträchtigen, altehrwürdigen «Studerhus» ein. Welche Voraussetzungen braucht es für ein gelungenes Frühlingsfest? Sonnenschein, fröhliche Menschen, Kinderlachen, Würste vom Grill, hausgemachte Kuchen, gute Unterhaltung mit lüpfiger Ländlermusik und dazu ein Glas Wein. Das alles und noch viel mehr wurde den Besucherinnen und Besuchern unter blühenden Obstbäumen geboten. 

Das «Studerhus» – es heisst so, weil einst eine Familie Studer darin wohnte – ist das älteste erhalten gebliebene Bauernhaus in Altstetten, stammt aus dem 15. Jahrhundert und gehört der Stadt Zürich. 1973 wurde es als Ortsmuseum für die Bevölkerung geöffnet und feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen.

Jürg Bickel, Leiter der 1954 gegründeten Ortsgeschichtlichen Kommission (OGK), welche Teil des Quartiervereins Altstetten ist, lud diese Zeitung zu einer Besichtigung des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus ein. Er erzählte: «Mein Primarlehrer Köbi Gremli, selbst langjähriger Präsident der OGK, war Mitbegründer des Ortsmuseums.» Doch was ist ­eigentlich die Aufgabe der Kommission? «Wir kümmern uns um das Haus, befassen uns mit der Sammlung von Altertümern und bemühen uns um die weitere Erforschung der Altstetter Geschichte», sagte Bickel. Die meisten freiwilligen Mitglieder seien nicht vom Fach, sie würden diese Tätigkeiten aus lauter Freude am Haus erfüllen. «Die Stadt vermietet uns das Objekt kostenfrei, dafür verpflichten wir uns, für den Unterhalt sowie für die Kosten von Licht und Versicherung aufzukommen», fügte er an.

Seit vier Jahren ist auch eine Historikerin in der Kommission. Die zweifache Mutter Lyvia Baptista Wilhelm war mit ihrer Familie von Brasilien nach Zürich Altstetten gezogen. «Als ich von dem Ortsmuseum hörte, habe ich sofort meine freiwillige Mitarbeit angeboten», sagte sie. «Sie bringt viele neue Ideen ein, hat die Website neugestaltet und ist für den Auftritt in den sozialen Medien verantwortlich», erklärte Bickel.

  • Dank des tollen Wetters hätte die Stimmung nicht besser sein können. Bild: Jeannette Gerber
    1 / 4
  • Jürg Bickel, Präsident der Ortsgeschichtlichen Kommission, welche Teil des Quartiervereins Altstetten ist, genoss das Fest zusammen mit seiner Frau Doris Bickel. Bild: Jeannette Gerber
    2 / 4
  • Heimeliger geht es fast nicht mehr: Beim Rundgang durch das Haus bekommt man den Eindruck, dass es noch Leben in den alten Gemäuern gibt. Wer auf Zeitreise gehen will, ist hier richtig. Bild: Jeannette Gerber
    3 / 4
  • Historikerin Lyvia Baptista Wilhelm engagiert sich seit vier Jahren fürs Ortsmuseum. Bild: Jeannette Gerber
    4 / 4

Kurz in die Vergangenheit reisen

Beim Rundgang durch das Haus hat man fast den Eindruck, dass es noch Leben in den alten Gemäuern gibt. Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in das tägliche Dasein und Arbeiten längst vergangener Generationen. Die grosse Bauernküche mit ihren Kupfertöpfen, die Stuben mit den heimeligen Kachelöfen, die Schlafkammern, die Sammlung von Geräten, das Handwerkszeug sowie Möbel und Kleider sind Zeugen von damals, allesamt realistisch präsentiert. 

Ein kleines Schulzimmer im Erdgeschoss zeigt die damaligen Schreibtische mit den eingebauten Tintenfässern und den dazugehörigen Federhaltern. In ­einem anderen Raum ist eine komplette Schuhmacherei eingerichtet. 

Im Obergeschoss gibt es einen Gemeindesaal, der aber nur so heisst, weil der Originaltisch aus dem Gemeindehaus hineingepflanzt wurde. Dieser Raum wird hauptsächlich vom Verein Alte Garde Alt­stetten – alles gestandene Mannen – in Anspruch genommen. Das Vereinsmitglied Joe Vogel zeigte stolz seine eigens dafür gestaltete Anstecknadel. Über allem liegt ein Hauch von Nostalgie, den man aber vergisst, wenn man sich im Garten mit anderen Menschen aus Altstetten amüsiert, eine Grillwurst mit einem Glas Wein geniesst und den gmögigen Hudigäggelern der Band Viva Varia und Fründe lauscht.

Übrigens werden Führungen durchs Museum angeboten und das Haus kann für gewisse Anlässe gemietet werden. 

Weitere Informationen: www.quartierverein-altstetten.ch

Jeannette Gerber