Das Ortsmuseum Altstetten lud vergangenen Samstag einmal mehr zum traditionellen «Frühlingsfäscht» im Garten des geschichtsträchtigen, altehrwürdigen «Studerhus» ein. Welche Voraussetzungen braucht es für ein gelungenes Frühlingsfest? Sonnenschein, fröhliche Menschen, Kinderlachen, Würste vom Grill, hausgemachte Kuchen, gute Unterhaltung mit lüpfiger Ländlermusik und dazu ein Glas Wein. Das alles und noch viel mehr wurde den Besucherinnen und Besuchern unter blühenden Obstbäumen geboten.
Das «Studerhus» – es heisst so, weil einst eine Familie Studer darin wohnte – ist das älteste erhalten gebliebene Bauernhaus in Altstetten, stammt aus dem 15. Jahrhundert und gehört der Stadt Zürich. 1973 wurde es als Ortsmuseum für die Bevölkerung geöffnet und feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen.
Jürg Bickel, Leiter der 1954 gegründeten Ortsgeschichtlichen Kommission (OGK), welche Teil des Quartiervereins Altstetten ist, lud diese Zeitung zu einer Besichtigung des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus ein. Er erzählte: «Mein Primarlehrer Köbi Gremli, selbst langjähriger Präsident der OGK, war Mitbegründer des Ortsmuseums.» Doch was ist eigentlich die Aufgabe der Kommission? «Wir kümmern uns um das Haus, befassen uns mit der Sammlung von Altertümern und bemühen uns um die weitere Erforschung der Altstetter Geschichte», sagte Bickel. Die meisten freiwilligen Mitglieder seien nicht vom Fach, sie würden diese Tätigkeiten aus lauter Freude am Haus erfüllen. «Die Stadt vermietet uns das Objekt kostenfrei, dafür verpflichten wir uns, für den Unterhalt sowie für die Kosten von Licht und Versicherung aufzukommen», fügte er an.
Seit vier Jahren ist auch eine Historikerin in der Kommission. Die zweifache Mutter Lyvia Baptista Wilhelm war mit ihrer Familie von Brasilien nach Zürich Altstetten gezogen. «Als ich von dem Ortsmuseum hörte, habe ich sofort meine freiwillige Mitarbeit angeboten», sagte sie. «Sie bringt viele neue Ideen ein, hat die Website neugestaltet und ist für den Auftritt in den sozialen Medien verantwortlich», erklärte Bickel.