Pia Meier
Ein Storchenhorst auf einem ehemaligen Strommasten in der Allmend Katzensee. Dies sorgte nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Fachleuten für Aufsehen. Im Naturschutzgebiet der Katzenseen sind seit 2007 regelmässig Störche zu sehen, vereinzelte sogar im Winter. Die letzte Brut geht aber aufs Jahr 1927 zurück.
Schon verschiedentlich wurde versucht, die Störche zum Nestbau zu animieren. Das letzte Storchenpaar, welches 2009 auf einer abgestorbenen Tanne ein Nest baute, legte keine Eier. Es war das einzige Stadtzürcher Storchenpaar ausserhalb des Zoos. Daraufhin wurden Tannen geköpft, um den Vögeln eine Plattform zu bieten. Vergebens, nichts geschah.
Im vergangenen Jahr kamen Naturschützer auf die Idee, auf Strommasten in der Allmend Katzensee – diese werden zu Stromzwecken nicht mehr gebraucht – Nisthilfen einzurichten. Dass die Störche diese so schnell annehmen, war eher unerwartet. Ein Storchenpaar baute ein Nest. Ob das Weibchen Eier gelegt hat, ist gemäss Auskunft der Katzenseeranger offen.
Das Gebiet der Katzenseen umfasst eine weite Riedlandschaft mit den beiden Kleinseen, dem Büsisee, dem Hänsiried und der Allmend Katzensee. Das Gebiet ist eine einzigartige städtische Naturlandschaft. Es sind 600 Arten von Blütenpflanzen nachgewiesen, unter denen sich zahlreiche seltene Vertreter finden, wie auch unter den vorkommenden Brutvögeln, Amphibien, Reptilien und Insekten.
Zum Beispiel erblüht das purpurrote Sumpf-Knabenkraut oder der insektenfangende, rundblättrige Sonnentau. Das Gebiet der Katzenseen wurde bereits 1912 vom Kanton Zürich unter Schutz gestellt. 1977 wurde es ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.