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Zürich West
10.05.2023
09.05.2023 09:56 Uhr

Parkplatzabbau sorgt für Unmut

Wie die anderen geplanten Velovorzugsrouten löste die Velovorzugsroute Aussersihl zahlreiche Einsprachen aus. (Symbol)
Wie die anderen geplanten Velovorzugsrouten löste die Velovorzugsroute Aussersihl zahlreiche Einsprachen aus. (Symbol) Bild: Lisa Maire
Es wurden 90 Einsprachen gegen die geplante Veloroute im Kreis 4 eingereicht. Grund ist vor allem der Abbau von 161 Parkplätzen.

Pia Meier

Wie die anderen geplanten Velovorzugsrouten löste die Velovorzugsroute Aussersihl zwischen Bahngraben und Sihl zahlreiche Einsprachen aus. 90 Anwohnende und Gewerbetreibende opponieren vor allem gegen den Abbau von 161 Parkplätzen auf der Route durch die Herman-Greulich-, die Brauer- und die Zeughausstrasse.

Gemäss Mitteilung von Gewerbeverein Zürich 4 und Quartierverein Aussersihl-Hard sind dies 56 Prozent aller blauen und 100 Prozent aller weissen Parkfelder. «Dieser Parkplatzabbau ist unverhältnismässig.» Sie verlangen eine Neubeurteilung. «Wir hoffen, dass die Stadt den Abbau auf ein Minimum beschränkt.» Die Einsprechenden seien auf die Parkplätze angewiesen. «Wir wollen eine vernünftige Lösung und keine Radikallösungen beziehungsweise eine Win-win-Situation für alle erreichen.»

Anwohner befürchten Suchverkehr

Sigi Huber, Gewerbevereinspräsident, hält fest: «Wir machen uns Sorgen um die kleinen Lädeli, die auf Kundschaft, die mit dem Auto kommt, angewiesen ist.» Im besagten Gebiet seien Tiefgaragenplätze kaum vorhanden. Der Abbau von Parkplätzen führe dazu, dass die dort ansässigen Gewerbetreibenden und die Anwohnerschaft, unter ihnen gehbehinderte und ältere Personen, ihre Fahrzeuge nicht mehr in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung und ihrer Betriebe parkieren könnten, so Franco Taiana, Präsident Quartierverein. Dies führe zu vermehrtem Suchverkehr im ganzen Kreis 4 und zu Mehrverkehr. «Das Gebiet ist zudem dicht mit vielen alten Liegenschaften bebaut, und auf den teilweise vorhandenen Grundstücken ist es nicht möglich, neue private Parkplätze zu schaffen, ohne dass zum Teil auch kleinere Grünanlagen sowie schöne alte Innenhöfe einer Parkierungsmöglichkeit weichen müssen.» Die Velovorzugsroute wolle man aber nicht verhindern, sagen Huber und Taiana. Sie sind überzeugt, dass es betreffend Parkplatzabbau einen gewissen Spielraum gibt.

Güterumschlag weiterhin möglich

«Die Einsprachen werden geprüft, und der Stadtrat wird schlussendlich entscheiden, ob diese berücksichtigt werden oder nicht. Dies gilt auch für die Anzahl der Parkplätze», heisst es vonseiten des städtischen Tiefbauamts. Und weiter: «Die Anlieferung und die Entsorgung sind durch das vorliegende Projekt nicht betroffen und können wie bis anhin erfolgen. Über den gesamten Projektperimeter sind zehn Bereiche für den Güterumschlag vorhanden. Das kurze Halten für den Güterumschlag ist aber auch ohne definiertes Parkfeld ausserhalb von bestehenden Halteverboten weiterhin möglich.»

Das Tiefbauamt möchte Velovorzugsrouten so gestalten, dass Velos auch nebeneinander fahren und sich gegenseitig überholen können. Darum würden entlang der Velovorzugsrouten Parkplätze der blauen Zone aufgehoben. «Das kantonale Planungs- und Baugesetz und die städtische Parkplatzverordnung halten fest, dass der Parkplatzbedarf von privaten Liegenschaften auf privatem Grund abgedeckt werden muss. Es besteht rechtlich kein Anspruch auf einen Parkplatz in der blauen Zone.»

Pia Meier