Pascal Turin
Anfang Mai wird weltweit spaziert: Am vergangenen Wochenende fand auch in Altstetten ein sogenannter «Janeʼs Walk» statt. Die Spaziergänge erinnern an die verstorbene kanadisch-amerikanische Stadt- und Architekturkritikerin Jane Jacobs. Organisiert hatte den Rundgang Carlotta DʼAlessandro, Praktikantin beim Gemeinschaftszentrum Loogarten. Sie initiierte die Reihe «Wohnen im Wandel».
Das Thema Wohnen brennt vielen Zürcherinnen und Zürchern unter den Nägeln – nicht nur, weil es schwierig ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Ehemalige Aussenquartiere wie Altstetten verändern sich. Bisher dominierten Gebäude aus der Zeit nach 1940, heute ragen immer mehr Neubauten und Hochhäuser in den Himmel. Diese Entwicklung sorgt für ein rasantes Bevölkerungswachstum. 2000 lebten hier 28 174 Einwohnerinnen und Einwohner. 2022 waren es bereits 35 642.
Spazierkünstlerin Marie-Anne Lerjen führte die Gruppe von rund 30 Personen durch idyllische Strässchen vom GZ bis zum Lindenplatz. Schnell wurde klar: Die Veränderungen sorgen für Verunsicherung. Wenn neue Häuser entstehen, werden auch Menschen in andere Stadtteile oder in die Agglomeration verdrängt – etwa, weil die Mieten steigen.
Lerjen zeigte Beispiele von gelungener und weniger gelungener Verdichtung und beeindruckte dabei mit grossem Faktenwissen. Unterstützt wurde sie unter anderem durch einen kurzen Input von Jennifer Duyne Barenstein, Sozialwissenschaftlerin und Leiterin des ETH-Wohnforums.
Übrigens: Am 16. Mai findet ein Wohnungssuchworkshop statt – mit praktischen Tipps.