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Zürich West
10.05.2023

Altstetten verändert sich immer stärker

Der sogenannte «Jane’s Walk» – benannt nach der verstorbenen Journalistin Jane Jacobs – führte auch an Baustellen und Baugespannen vorbei. Letztere sind Vorboten für bauliche und soziale Veränderungen.
Der sogenannte «Jane’s Walk» – benannt nach der verstorbenen Journalistin Jane Jacobs – führte auch an Baustellen und Baugespannen vorbei. Letztere sind Vorboten für bauliche und soziale Veränderungen. Bild: Pascal Turin
Zürich wächst und wächst. Exemplarisch sieht man das in Quartieren wie Altstetten, die angesagter werden und viele neue Bewohnerinnen und Bewohner anziehen. Das sorgt für grosse Unsicherheit bei den Alteingesessenen, die sich davor fürchten, langsam aber sicher verdrängt zu werden.

Pascal Turin

Anfang Mai wird weltweit spaziert: Am vergangenen Wochenende fand auch in Altstetten ein sogenannter «Janeʼs Walk» statt. Die Spaziergänge erinnern an die verstorbene kanadisch-amerikanische Stadt- und Architekturkritikerin Jane Jacobs. Organisiert hatte den Rundgang Carlotta DʼAlessandro, Praktikantin beim Gemeinschaftszentrum Loogarten. Sie ini­tiierte die Reihe «Wohnen im Wandel».

Das Thema Wohnen brennt vielen Zürcherinnen und Zürchern unter den Nägeln – nicht nur, weil es schwierig ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Ehemalige Aussenquartiere wie Altstetten verändern sich. Bisher dominierten Gebäude aus der Zeit nach 1940, heute ragen immer mehr Neubauten und Hochhäuser in den Himmel. Diese Entwicklung sorgt für ein rasantes Bevölkerungswachstum. 2000 lebten hier 28 174 Einwohnerinnen und Einwohner. 2022 waren es bereits 35 642.

Spazierkünstlerin Marie-Anne Lerjen führte die Gruppe von rund 30 Personen durch idyllische Strässchen vom GZ bis zum Lindenplatz. Schnell wurde klar: Die Veränderungen sorgen für Verunsicherung. Wenn neue Häuser entstehen, werden auch Menschen in andere Stadtteile oder in die Agglomeration verdrängt – etwa, weil die Mieten steigen.

Lerjen zeigte Beispiele von gelungener und weniger gelungener Verdichtung und beeindruckte dabei mit grossem Faktenwissen. Unterstützt wurde sie unter anderem durch einen kurzen Input von Jennifer Duyne Barenstein, Sozialwissenschaftlerin und Leiterin des ETH-Wohnforums.

Übrigens: Am 16. Mai findet ein Wohnungssuchworkshop statt – mit praktischen Tipps.

  • Carlotta DʼAlessandro ist Praktikantin im GZ Loogarten. Sie hat die Veranstaltungsreihe «Wohnen im Wandel» ins Leben gerufen. Bild: Pascal Turin
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  • Marie-Anne Lerjen ist Expertin für Erkundungsspaziergänge. Sie arbeitet zudem am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH. Bild: Pascal Turin
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Das weitere Programm

  • 16. Mai, 16 bis 18 Uhr: Wohnungs­suchworkshop.
  • 25. Mai, 18.30 bis 21 Uhr: Café Philo. Ein philosophischer Austausch zu «Wohnen im Wandel».
  • 1. Juni, 18 bis 21 Uhr: Diskussionstisch.

GZ Loogarten, Badenerstrasse 658

Pascal Turin