Der Auftakt in die Rückrunde war harzig. Die Niederlage gegen Aufstiegskandidat Dietikon konnte erwartet werden, doch die Niederlage im zweiten Spiel zu Hause gegen Abstiegskandidat Regensdorf war eine Warnung und ein Weckruf. Die Abstiegsplätze waren bedrohlich nahe und der Fluch der Hinrunde mit einer Niederlagenserie sollte um jeden Preis vermieden werden. Tatsächlich gelang es den Trainern Röbi Hüsser, Sam Wiedemann und Renato Wyss das Team perfekt auf- und einzustellen. Es folgte die fast exakte Spiegelung der Hinrunde, nämlich eine Serie von sechs Siegen und einem Unentschieden. Darunter der 3:1 Auswärtserfolg gegen Aufstiegskandidat Muttenz. Fünf Teams gegen die der FCU in der Hinrunde verloren hatte, konnten nun bezwungen werden.
Zu viele Strafpunkte trüben Bild
Schön wäre auch eine Spiegelung in der Strafpunktewertung gewesen. Die regelmässigen gelben und roten Karten stehen für den eher unrühmlichen Teil der Geschichte. Sinnbildlich dafür steht das Spiel vom letzten Samstag in Schöftland. Nachdem Younis Harati schon nach 40 Minuten die rote Karte sah, wurde in der 80. Minute auch Murat Solakac vom Platz gestellt. Dass dem FC Unterstrass in doppelter Unterzahl in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Neuzugang Josua Gerber doch noch der 1:1 Ausgleich gelang, ist ein Zeichen für den starken Teamgeist und den Willen, bis zum Schluss an den Erfolg zu glauben.
Es ist eine absolut eindrückliche Leistung, die der FC Unterstrass in den letzten Wochen gezeigt hat. Vor allem
angesichts der diversen verletzten und (manchmal) gesperrten Spielern haben die Trainer das Maximum aus ihrem Team herausgeholt. Auch angesichts der beschränkten Ressourcen des FC Unterstrass ist es nicht hoch genug einzustufen, dass das Team nun schon zwei Saisons ziemlich souverän die fünfthöchste Liga der Schweiz halten konnte.
Rücktritt von Trainer Röbi Hüsser
Einen grossen Teil des Erfolgs ist dem Trainer Röbi Hüsser zu verdanken. Mit seinen akribischen Analysen und der Leidenschaft in den wichtigen Momenten, hat er die erste Mannschaft geprägt. Nun hat Hüsser beschlossen, auf Ende Saison eine Pause einzulegen. Seine Ära mit dem Regionalcupsieg 2021, dem Aufstieg in die 2. Liga Interregional und dem zweimaligen Ligaerhalt wird als eine der erfolgreichsten Phasen des FC Unterstrass in die Geschichte eingehen. Die Nachfolge ist noch offen.
Ziele erreicht
Erfolge gibt es auch von den anderen Aktivteams zu vermelden. Sowohl das «Zwei», in der 3. Liga, das «Drei» in der 4. Liga, als auch die Frauen in der 3. Liga haben dank starken Leistungen in der Rückrunde ihre Liga halten können.
Der FC Unterstrass kann mit erhobenem Kopf in die letzten Runden vor der Sommerpause gehen.