Karin Steiner
«Ich möchte die Menschen mit diesem Lied berühren», sagt Cecile Centeno. «Es heisst ‹What if you’re gone› und ist ein Liebeslied. Inhaltlich geht es um die Angst davor, dass jemand, den man sehr liebt, weggeht. Der Musikstil ist eine Mischung aus Ballade und Pop/Rock.»
Den Song hat sie von A bis Z selbst geschrieben und produziert und dazu in einem Studio in Opfikon ein professionelles Video gedreht. Die Single erscheint am 29. September auf verschiedenen Kanälen wie iTunes, Spotify und auf ihrem Facebook-Kanal. «Die Musiker der Band habe ich zusammengewürfelt, im Video machen ein Arbeitskollege von mir und ein Model mit.»
Leben für die Musik
Musik bedeutet Cecile Centeno seit ihrer Kindheit alles. 1984 in Binan Laguna auf den Philippinen zur Welt gekommen, hat sie bereits mit elf Jahren begonnen, Popsongs zu singen.
Ihr Repertoire wuchs und sie sammelte als Teenager stetig neue Erfahrung in verschiedenen Bands. «Mit 18 Jahren kam ich meines Talents wegen nach Deutschland, wo ich eine Stelle in der Unterhaltungsabteilung des Freizeitparks Phantasialand in der Nähe von Köln antrat. Ich war eine der ‹singenden Kellnerinnen›, das heisst, dass wir die Gäste zwischendurch immer wieder mit unserer Musik überraschten.»
Mit 25 Jahren wurde Cecile Centeno Mutter und zog mit ihrer Tochter zum Vater in die Schweiz. Heute lebt sie mit ihrer Tochter und ihrem Lebensgefährten in Altstetten und arbeitet in Regensdorf in einer Produktionsfirma.
Nach Corona neu starten
Die Musik blieb für sie jedoch immer zentral. «Vor der Pandemie hatte ich praktisch jedes Wochenende zwischen einem und drei Auftritte an Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder in Bars», sagt sie. Sie sang in verschiedenen Formationen, denn da sie fast alle gängigen Pop-Songs in ihrem Repertoire hatte, war sie als Sängerin gefragt.
2020 erlebte sie einen musikalischen Höhepunkt, als sie in der Musikshow «The Voice of Switzerland» mitmachte und unter den Fittichen der Büetzer Buebe Gölä und Trauffer das Halbfinal erreichte. «Diese Zusammenarbeit hat mich sehr motiviert und ich habe dabei viel gelernt», erzählt sie. «Langsam wurde mein Name bekannt und ich bekam viele Anfragen.
Doch dann kam die Pandemie und alles stagnierte. In dieser Zeit dachte ich mir: Ich kann noch mehr als singen! So schrieb ich meinen ersten Song und war stolz. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, mich voll und ganz mit diesem Song identifizieren zu können. Das bin ich!» Auch nutzte sie die Zeit, E-Gitarre spielen zu lernen. Diese Fähigkeit, brachte sie sich autodidaktisch bei.
Sie habe schon immer davon geträumt, von der Musik leben zu können. «Aber ich weiss, dass es dazu nicht nur Talent, sondern auch Glück braucht. Und die Tatsache, dass ich Ausländerin bin, macht es nicht einfacher. Aber ich bin gut integriert und trage mich mit dem Gedanken, mich in nächster Zeit in der Schweiz einbürgern zu lassen.»
Mit ihrer Familie auf den Philippinen ist sie trotzdem noch sehr verbunden. «Ich unterstütze meine Eltern und meine Schwester, die dort mit ihrer Familie lebt, finanziell. Die Schwester war ebenfalls in Deutschland als Sängerin engagiert. Eigentlich wollte sie nur die Familie auf den Philippinen besuchen und dann wieder nach Deutschland zurückkehren, doch dann durfte sie das Land nicht mehr verlassen.»
Jedes Jahr ein neuer Song
Jetzt hofft Cecile Centeno, dass sie mit ‹«What if you’re gone» viele Menschen erreichen und berühren kann. «Das Thema des Liedes betrifft schliesslich viele Leute, die Angst davor haben, einen geliebten Menschen zu verlieren.» Das Schreiben des Songs hat sie auch darin bestärkt, sich vermehrt aufs Komponieren zu konzentrieren. «Ich möchte künftig jedes Jahr eine neue Single herausgeben.»