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Zürich West
18.09.2023
18.09.2023 17:15 Uhr

Genossenschaft befragt Jugendliche

Die Familien-Genossenschaft Zürich interessiert, was Jugendliche über das Leben im Quartier denken.
Die Familien-Genossenschaft Zürich interessiert, was Jugendliche über das Leben im Quartier denken. Bild: Lisa Maire
Endlich die Meinung sagen: Die Familienheim-Genossenschaft Zürich führte eine Jugendumfrage durch. Sie wollte von den jungen Menschen wissen, was sie am Quartier Friesenberg schätzen und was weniger. Am 20. September findet zudem ein Jugendforum statt.

Pia Meier

«Was nervt dich im Friesenberg? Wir wollens wissen.» Die Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) interessiert, was Jugendliche über das Leben im Quartier denken, wo sie Verbesserungsmöglichkeiten sehen und was sie toll finden. «Mit dem Projekt möchten wir herausfinden: Wie wollen und können sich Jugendliche altersgerecht in die FGZ einbringen?», sagt Carla Coester, Bereichsleiterin Soziales und Genossenschaftskultur bei der FGZ, auf Anfrage. «Unser Ziel ist, dass Jugendliche in der FGZ ein aktiver Teil der Genossenschaft sind.»

Sie hätten Postkarten mit diesen Fragen verschickt: «Was fehlt dir im Quartier Friesenberg? Was findest du super? Was nervt dich? Und was darf nicht fehlen?» Die Antworten konnten die Jugendlichen auf die Postkarten schreiben oder direkt auf der Website posten. Es kamen zahlreiche Inputs von Jugendlichen zusammen, Wünsche, Träume, Kritik aber auch Lob. Erstes Fazit: Die Jugendlichen fühlen sich wohl im Friesenberg.

«Dass sich Jugendliche in der FGZ einbringen können, ist nicht neu. Es wurden in den vergangenen Jahren diverse Gefässe/Möglichkeiten getestet, wie sich Jugendliche einbringen können respektive wie sie sich einbrachten», erläutert Coester. «Dieses Projekt haben wir wiederum gestartet, weil wir die geeignete Form, wie sich Jugendliche einbringen wollen und können, noch nicht gefunden haben.» Angeschrieben wurden zirka 900 Jugendliche zwischen 10 und 20-jährig. Diese sind alle in der FGZ wohnhaft. «Wir haben 170 Antworten erhalten. Das freut uns sehr.»

Basketball sehr beliebt

Auf ihrer Website hat die FGZ die überaus zahlreichen Inputs der Jugendlichen ungefiltert aufgelistet – nur um einige zu nennen: «Einen Basketball Korb», «Der ­Coopplatz ist ein wenig zu langweilig, ich sehe sehr selten Kinder auf dem Platz spielen. Man könnte vielleicht einen Spielplatz dort aufbauen», «Einen Jugendtreff Friesenberg, in dem man Musik hören darf und vielleicht auch mal einen Discoabend veranstalten könnte», «Einen Ort haben, wo ich mich mit meinen Freunden treffen kann wie zum Beispiel ein Art Cafe oder so einen Raum», «Ich finde, es bräuchte mehr Ampeln an der Schweighofstrasse. Sonst sind die beiden Quartierhälften so getrennt», «Wenn man bei den Eltern auszieht, gibt es keine Anschlusslösung, um in der FGZ bleiben beziehungsweise wohnen zu können».

Insbesondere der Wunsch nach einem Basketballkorb wurde mehrfach genannt. Und es gab Lob für die FGZ: «Ich finde es cool, dass ihr immer wieder so Veranstaltungen wie Flohmarkt macht.»

Mit dem GZ zusammengearbeitet

Die FGZ beabsichtigt, dass Jugendliche ihre Bedürfnisse einbringen dürfen, wie es Erwachsene auch tun. Es wird versucht, bei jedem Projekt die Bedürfnisse aller Beteiligter zu berücksichtigen. Zudem fördert und fordert die FGZ den Dialog zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, wo es diesen braucht.

«Den Prozess haben wir angestossen, da der Jugendbeirat – eine FGZ-Mitwirkungsgruppe für Jugendliche – wegen mangelnden Interesses seitens der Jugendlichen eingeschlafen ist», so Coester. «Jugendpartizipation soll es aber geben in der FGZ.» Daher hätten sie nach neuen Möglichkeiten gesucht, die den Jugendlichen mehr entsprechen. «Wir wissen bereits, dass die Beteiligungsmöglichkeiten projektartiger und kurzfristiger sein sollen. Zudem sollte eine möglichst zeitnahe Umsetzung möglich sein.»

Was genau aus diesem Prozess entstehe, würden sie bewusst offenlassen und gemeinsam mit den Jugendlichen rausfinden. Bei Fragen rund um Bedürfnisse von Jugendlichen arbeitet die FGZ eng mit der Jugendarbeit des Gemeinschaftszentrums Heuried und dem Quartiernetz Friesenberg zusammen.

So geht es weiter

Im Sommer wurden die Umfrageergebnisse im Quartier gezeigt. Am 20. September findet ein Jugendforum statt, zu dem alle Jugendlichen aus dem Quartier eingeladen sind. Coester: «Ziel des Treffens ist, die Bedürfnisse und Wünsche aufzugreifen und die Jugendlichen entscheiden zu lassen, ob sie bestimmte Themen bearbeiten und umsetzen wollen.»

Pia Meier/Zürich24