Pia Meier
Der offizielle Start des Projekts «Nachbarschaftshilfe digital» fand im Gesundheitszentrum für das Alter Herzogenmühle in Schwamendingen statt. Grund für die Wahl des Ortes war, dass das Projekt «Schwamendingen digital» auf weitere Nachbarschaftshilfen ausgeweitet werden soll. Neben Kathrin Winzeler, Geschäftsführerin Förderverein Nachbarschaftshilfe Zürich, waren Maya Bohren, Vermittlerin Nachbarschaftshilfe Schwamendingen, und Christine Antlangen-Winter, Länderchefin Google Schweiz, anwesend. Google unterstützt dieses Projekt mit 200'000 Franken. Ziel ist, dass sich zehn weitere Nachbarschaftshilfen beteiligen. Nicht dabei sind aus verschiedenen Gründen Oerlikon, Fluntern und Kreis 5.
Bedürfnis ist da
Begrüsst wurden die Anwesenden von Winzeler. Sie gab ihrer Freude Ausdruck, dass Google sie kontaktiert hat. «Sie fragten mich an, wo der Schuh drückt?» So entstanden Kontakte zwischen Nachbarschaftshilfe und dem Grossunternehmen. Dank den 200'000 Franken könne das Stellenprozent für das Projekt «Nachbarschaftshilfe digital» aufgestockt werden. Bohren ging auf die Entstehung des Projekts «Schwamendingen digital» ein. Die Nachbarschaftshilfe Schwamendingen habe sich gefragt, wie gut man im Quartier lebt? Dies zum Beispiel angesichts der Schliessung der Ticketeria. Das Motto des Projekts «Schwamendingen digital» lautet: «Gemeinsam unterwegs, digital und im Quartier». «Wir möchten miteinander und füreinander den Zugang zur digitalen Welt erleichtern, weil es immer mehr Dienste, Informationen und Angebote nur noch online gibt», erläuterte Bohren. «Und es Zeit und manchmal Unterstützung braucht, sich in dieser digitalen Welt zurechtzufinden.» Dank dem Projekt «Schwamendingen digital» konnten «Digi-Kafis» und «Tandems» eingerichtet werden. Die Ratsuchenden stellen sich Fragen wie «Wie suche ich eine Wohnung im Internet?», «Wie schreibe ich ein Whatsapp», «Wie kaufe ich am Handy ein Billett?», «Wo finde ich die Fotos meiner Enkel?» oder «Wie fülle ich ein Online-Formular aus?». Gefragt sind vor allem Apps.
Die Digi-Kafi werden im Restaurant Schwamedinge, im GZ Hirzenbach, im Gesundheitszentrum für das Alter Herzogenmühle, in der Pfarrei St. Gallus und im Kirchenzentrum Saatlen durchgeführt. «Das Bedürfnis ist da», betonte Bohren. Die Digi-Kafis laufen seit dem 1. 10. 2021. Das Konzept habe sich seither weiterentwickelt. Auch eine Beratung zu Hause ist möglich. Die Nachbarschaftshilfe Schwamendingen hat 16 Freiwillige fürs Digi-Kafi. Besucht wurden diese von 178 Besucherinnen und Besuchern. Seit Beginn gab es 20 Tandems. Helferinnen und Helfer, die sich ein paar Stunden pro Monat unentgeltlich für Ratsuchende einsetzen wollen, werden eingeführt und begleitet. «Natürlich gehören die Senioren und Seniorinnen in erster Linie zur Zielgruppe, aber im Grunde können alle wenig technikaffinen Personen davon profitieren», so Bohren.
«Schwamendingen digital» ist ein Pilotprojekt, welches bis November 2024 dauert. Die Stadt hat dafür Geld gesprochen. Zusammen mit Gemeinschafts- und Gesundheitszentrum und der Kirche bietet die Nachbarschaftshilfe Schwamendingen seit gut einem Jahr niederschwellige digitale Unterstützung an.
«Herausforderungen unserer Zeit»
«Es freut mich sehr, dass Google.org es ermöglicht, das ‹Schwamendingen digital›-Projekt weiter auszuweiten», hielt Antlanger-Winter, Country Director, Google Switzerland und Regional Director Switzerland and Austria. «Google.org ist der philanthropische Arm von Google. Er verfolgt das Ziel, die grossen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und finanzielle Mittel, Ideen und Fachwissen zur Verfügung zu stellen, um spezifische Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und gleiche Chancen für alle zu schaffen.» Es sei Google ein besonderes Anliegen, allen Menschen den Zugang zur Digitalisierung und den benötigten Skills, zu schaffen und sie dabei zu unterstützen. Mit dem Förderbeitrag von 200 000 Franken an die Nachbarschaftshilfe über die nächsten zwei Jahre möchte Google dazu beitragen, dass ältere Menschen die Möglichkeit haben, am digitalen Leben teilzunehmen. «Wir freuen uns sehr, dass die «Nachbarschaftshilfe digital» nach Schwamendingen nun auf weitere Stadtkreise ausgebaut werden kann.»
Weitere Nutzniesser
Dank dem karitativen Arm «Google.org» ist es Google möglich, verschiedene lokale NGOs und Organisationen mit grösseren Beträgen in ihren verschiedenen Projekten finanziell zu unterstützen. So zum Beispiel ein Pilotprojekt des Schweizerischen Roten Kreuzes Kanton Zürich zusammen mit dem Ambulatorium für Kriegs- und Folteropfer des Unispitals Zürich für geflüchtete Menschen. Weiter wurde Pro Juventute finanziell unterstützt.