Auf der Bühne im Saal des Zentrums Hauriweg in Wollishofen wird gerade die Kulisse aufgebaut. Alle Schauspielerinnen packen gemeinsam an. «Soll ich das rote T-Shirt mit der Schweizer Flagge auch schon für die Probe tragen?», fragt jemand. An diesem Samstag wird den ganzen Tag geprobt. Das Generationentheater Kreis 2 will Mitte November das Stück «Rütlimord» aufführen.
«Rütlimord» wurde vom Ensemble und von Hansueli Schürer selbst geschrieben. Schürer hatte das Theater 2019 ins Leben gerufen. Das Generationentheater ist ein Projekt der reformierten Kirchen im Kreis 2. Es soll die Generationen im Quartier zusammenbringen. Das klappt anscheinend gut. Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind zwischen 22 und 67 Jahre alt. Schürer ist aus familiären Gründen nicht mehr dabei, seine Rolle wurde darum von einem Mann auf eine Frau umgeschrieben.
Doch nun zum Stück: Eine Designerin (Martina Bähler), eine Patriotin (Simone Bähler), ein Teenager in Identitätskrise (Noemi Soldini), eine pensionierte Bankerin (Brigitte Hille) und eine selbst ernannte Künstlerin (Nadine Blumberg) begeben sich unter der Führung einer Wanderleiterin (Katja Schüpfer) auf das Rütli – ohne zu wissen, dass sie dabei von einer geheimnisvollen Gestalt (Corina Schüpfer) beobachtet und auf Schritt und Tritt verfolgt werden. Beim Probenbesuch zeigt sich, dass sich das Publikum auf eine rasante Komödie freuen darf.
Zukunft des Theaters ist ungewiss
«Das Stück haben wir schon 2019 erarbeitet und dann während der Pandemie über die Videoplattform Zoom weiterentwickelt», sagt Nadine Blumberg, die ad interim die Leitung übernommen hat. Der Gruppe sei es wichtig gewesen, das Stück auf die Bühne zu bringen.
Ob und wie es im nächsten Jahr mit dem Generationentheater Kreis 2 weitergeht, ist noch unklar. «Wir freuen uns auf alle Fälle zuerst einmal auf die Aufführungen», sagt Blumberg. Eventuell zum letzten Mal dabei ist Simone Bähler. «Der zeitliche Aufwand für die Proben ist ziemlich gross.»
Für die Regie konnte der Profi Jürg C. Maier gewonnen werden. Licht und Audioeinspielungen werden von Marcus Degonda bedient. Die Vorstellung dauert rund 75 Minuten.