Nicolas Heneghan
Seit 2016 füllt das Team von «Lokales Wasser 37» frisches Quellwasser direkt vom Uetliberg ab. Dies geschieht am Rennweg 37 mitten in der Altstadt – daher «37» im Namen. Seit 2020 passiert das auch an der Albisriederstrasse 253, auf dem Gelände der ehemaligen Siemens-Albis. Früher produzierte Siemens dort Telefone und Radios. Heute füllt neben anderem Gewerbe «Lokales Wasser 37» ihr «Uetliberger Quellwasser» direkt von der Leitung ab.
Ermöglicht wird das Ganze durch die so genannte Albisrieder Leitung. Die Albisrieder Leitung führt vom Uetliberg bis zum Rennweg 37, und dies schon seit 1430, also seit bald 600 Jahren. Die Idee für das Unternehmen entstand, als Urs Grütter seine Liegenschaft am Zürcher Rennweg umbauen wollte. Im Jahr 2015 stiess er beim Blick in den Grundbucheintrag der Liegenschaft auf ein Bezugsrecht für Wasser aus dem Zürcher Quellwassernetz. Dieses Netz speiste bisher ausschliesslich die öffentlichen Brunnen in Zürich mit frischem Quellwasser. Urs Grütter war mit «Lokales Wasser 37» der Erste, der dieses Wasser in Flaschen abfüllte und verkaufte.
Das Wasser hat laut Experten eine aussergewöhnlich hohe Qualität und wird ohne zusätzliche Aufbereitung abgefüllt. Es schmeckt so gut, dass nicht etwa wenige Menschen ihre leeren Flaschen am neuen Brunnen an der Albisriederstrasse wieder auffüllen. Interessanterweise trinken die Leute zu gleichen Teilen ihr Wasser mit oder ohne Kohlensäure. Im Restaurant wird zum Genuss deutlich mehr Wasser mit Kohlensäure getrunken. «Für unterwegs schnappen sich Leute tendenziell lieber eine Flasche ohne», bemerkte Geschäftsführer Michael Frank.
Das Albisrieder Team
Das Unternehmen besteht lediglich aus fünf Mitarbeitern, schafft es jedoch, jährlich 1 Million Liter Wasser abzufüllen und zu verkaufen. An der Albisriederstrasse arbeiten Claude Cochard, Kadir Fazlic und Walter Furrer mit grosser Hingabe am reibungslosen Abfüllprozess. Zudem führen sie das Lager und verantworten den Warenausgang. Geschäftsführer Michael Frank ist quasi ein «Allrounder», der mit Mireille Peterhans nicht nur den administrativen Teil des Unternehmens im Blick hat, sondern sich auch um die Bereiche Marketing und Verkauf kümmert. Ihre gemeinsame Arbeit trägt massgeblich zum Erfolg von «Lokales Wasser 37» bei.
Direktes Abholen möglich
«Lokales Wasser 37» bietet eine umweltfreundliche Alternative zu importiertem Wasser. Der kurze Transportweg minimiert den CO2-Ausstoss mit dem Gedanken. «Warum importiertes Wasser trinken, wenn wir frisches, qualitativ hervorragendes Wasser vor der Tür haben?», ist Michael Frank überzeugt. Die Wasserflaschen können direkt am Rennweg 37 oder an der Albisriederstrasse 253 abgeholt werden.
Neu können die Wasserflaschen unter anderem auch im Coop und in der Migros eingekauft werden – in der Stadt Zürich oder in den direkt angrenzenden Agglomerationen wie zum Beispiel in Wallisellen. Als Regel gilt – »Lokales Wasser 37» ist in Zürich und im Umfang von zehn Kilometern verfügbar. Im Vergleich zu importiertem Mineralwasser wie etwa San Pellegrino oder Evian oder «Lokales Wasser 37» beim Transport einen drastisch niedrigeren CO2-Ausstoss auf. Die genauen Zahlen bezüglich des Transportweges können auf ihrer Website lokaleswasser.ch in ihrem Ökoprofilhandbuch aufgerufen werden.
Bevor das Wasser in den Coop-Regalen steht, liefert «Lokales Wasser 37» die Halbliter-PET-Flaschen an die Coop-Verteilzentrale in Schafisheim. Danach wird es mit Coop-LKWs an die 143 Verkaufsstellen, die «Lokales Wasser 37» im Sortiment haben, verteilt. Die Wasserflaschen, gefüllt mit Zürcher Quellwasser, machen also zuerst einen 80-Kilometer-Umweg ins Aargau, bevor es in den Regalen in und um Zürich steht. Aktuell sind im Coop nur PET-Flaschen im Halbliterformat ungekühlt verfügbar.