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Zürich West
12.11.2023
13.11.2023 09:21 Uhr

Friedliche Palästina-Demo in Zürich

Die Demo am Samstag verlief friedlich. Zürich 24 war vor Ort.  Anwesend waren auffällig viele Familien.
Die Demo am Samstag verlief friedlich. Zürich 24 war vor Ort. Anwesend waren auffällig viele Familien. Bild: Robin Walz
Am Samstagabend versammelten sich in der Innenstadt rund 3000 Menschen, um für einen Waffenstillstand und ein Ende der israelischen Luftangriffe im Gazastreifen zu protestieren. Diese haben schon mehrere Tausend Opfer gefordert. Auf einem Schild war zu lesen: «Semitische Harmonie, Araber und Juden gemeinsam für Frieden».

Robin Walz

Trotz Regen und Kälte tauchten um 16:30 Uhr zahlreiche Demonstrantinnen und Demonstranten für die bewilligte Kundgebung auf dem Helvetiaplatz in Zürich auf. Frauen, Männer, Familien mit Kindern, mit diverser ethnischer Herkunft, trugen «Kufiyas» (ein traditionelles Kopfgewand, das als Symbol für Solidarität mit Palästina gilt) auf sich und schwangen Palästina-Flaggen.

«Auch Menschen»

Eine Rednerin eröffnete die Kundgebung indem sie «heute einen Waffenstillstand und morgen ein Ende der Besatzung und die Einhaltung der internationalen Rechte» forderte. Es folgten zwei weitere Reden, in denen auch der Frust an Schweizer Politikern und der Medienberichterstattung zum Ausdruck gebracht wurde. Für die Schweizer Medien seien Palästinenser nur Zahlen. Dass Menschen von Gaza Menschen sind, werde nicht gezeigt, so die Rednerin.

Für «sofortigen Waffenstillstand»

Gegen 17:15 Uhr marschierten die Demonstranten gemeinsam an die Bahnhofstrasse und wieder zurück zum Helvetiaplatz, wo die Schlusskundgebung stattfand. Lautstarke Rufe, die einen «sofortigen Waffenstillstand», ein «Ende des Genozids» und «Freiheit für Palästina» forderten, waren die Kernbotschaften des Protestmarschs. In vielen Schildern wurde verlangt, die palästinensische Zivilbevölkerung zu schützen.

Die Menschen trafen sich auf dem Helvetiaplatz, wo auch die Reden gehalten wurden. Bild: Robin Walz (Archivbild)

Die Demonstration, vom Palästina Komitee Zürich organisiert, wurde von der Stadt Zürich bewilligt. Sicherheitsdirektor und Regierungspräsident Mario Fehr (parteilos), der letzten Monat an einer Solidaritätskundgebung für Israel eine Rede hielt, hatte die städtische Bewilligung in einem Interview mit der NZZ als «fahrlässig und gefährlich» bezeichnet, und forderte ein Verbot von Palästina-Demos. Die Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) stellte gegenüber der «NZZ» hingegen klar, dass sie von der Sicherheit her keinen Grund sehe, die Demo nicht zu bewilligen.

Angemessener Entscheid 

Der sicherheitsgestützte Entscheid von Rykart erwies sich angemessen. Die Palästina-Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle, wie auch die Stadtpolizei in einer Medienmitteilung bestätigte. «Hassparolen» oder «Extremisten», von denen Fehr sprach, gab es nicht. Die Stadtpolizei war mit einem Aufgebot vor Ort. Unterstützt wurde sie von der Kantonspolizei.

Die Organisatoren hatten im Vorfeld betont, dass kein Platz für Rassismus, Antisemitismus oder irgendwelche Gewaltparolen vorhanden sei. Sollte jemand etwas in dieser Art beobachten, sei es unmittelbar an die Security zu melden. Auch dies geschah nicht.

Ein Schild, das Hoffnung macht

Eine muslimische Demonstrantin lieferte mit ihrem Schild quasi die Anti-These: «Semitische Harmonie, Araber und Juden gemeinsam für Frieden».

Robin Walz