Es rauscht, klirrt und donnert im dunklen Wald, sodass es sogar Peter unheimlich wird. Doch der junge Mann fasst sich ein Herz und dringt noch tiefer in den geheimnisvollen Wald ein. Schliesslich hat er einen guten Grund dafür: Er ist auf der Suche nach dem Glasmännchen, welches der Legende nach in den Bäumen hausen und Wünsche erfüllen soll. Ein solches Wesen käme Peter gerade recht, denn er hat genug von seiner schlecht bezahlten Arbeit als Köhler und seinem Leben in Armut.
Damit beginnt die wechselhafte Geschichte des Köhlerjungen Peter Munk, welche das Turmtheater St. Veit unter der Regie von Carla Gubelmann und Martin Tschaggelar demnächst in Oerlikon auf die Bühne bringt. «Das kalte Herz» stammt aus der Feder des süddeutschen Schriftstellers Wilhelm Hauff und wurde 1827 in dessen Märchenalmanach veröffentlicht. Wie der Autor lässt auch das Theater sein Publikum in den märchenhaften Schwarzwald des frühen 19. Jahrhunderts eintauchen. Dafür wird kein Aufwand gescheut: Ein Teil der Bühne wird zu einem kleinen Wald umgestaltet und mit Lichteffekten in eine regelrechte Märchenwelt verwandelt.
Und wie es sich für ein Märchen gehört, entpuppt sich die Legende des Glasmännchen tatsächlich als wahr, wodurch sich Peters Wunsch nach einem Leben im Wohlstand erfüllt. Die Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn der ehemalige Köhler geht fahrlässig mit seinem plötzlichen Reichtum um. Seine Hoffnungen ruhen nun auf einem anderen Waldgeist, welcher für seine Hilfe aber die grösstmögliche Gegenleistung verlangt. Von diesem Zeitpunkt an entwickelt sich «Das kalte Herz» endgültig zu einem klassischen Märchen, welches neben viel Fantasie auch gesellschaftskritische Elemente enthält.
Aufführungen: 29. November und 1. Dezember jeweils um 20 Uhr; 3. Dezember um 16 Uhr im Pfarreizentrum Herz-Jesu Oerlikon, Schwamendingenstrasse 55. Eintritt frei/Kollekte. www.turmtheater.ch.