Letzte Woche hat der Stadtrat den ersten Zwischenbericht zum Klimaziel der Stadt Zürich veröffentlicht. Dieses sieht vor, dass Zürich ihre direkten Treibhausgasemissionen bis 2040 auf netto null reduziert. Der Zwischenbericht gibt nun Auskunft darüber, wie viel Emissionen die Bevölkerung aktuell in der Stadt verursacht. In einem Monitoring-Tool können Interessierte die Emissionsentwicklungen auf Stadtgebiet ab sofort auch online verfolgen. Der Zwischenbericht und der mit ihm vorgelegte Klimaschutzplan zur Erreichung des städtischen Klimaziels machen deutlich: Die Richtung stimmt, das Tempo nicht ganz. Besonders im Bereich der Mobilität verortet die GLP Handlungsbedarf.
Mit der Veröffentlichung der Berichterstattung wird eine wichtige Übersicht und Grundlage zum aktuellen Stand und werden Ansätze zur Zielerreichung des städtischen Klimaziels geschaffen. Es ist wichtig und richtig, dass die Stadt die direkten Emissionen in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Entsorgung prioritär angeht – es sind dies die grössten Hebel im direkten Einflussbereich. Der Bericht zeigt allerdings auch wichtige Lücken und Herausforderungen auf.
Dass Infrastrukturmassnahmen beispielsweise Zeit brauchen und diese sich nicht linear entfalten, ist nachvollziehbar. Gerade deshalb ist es wichtig, die entsprechenden Strategien und Planungen rechtzeitig zu verankern. Im Bereich der Mobilität verortet die GLP diesbezüglich klaren Handlungsbedarf. Mit Blick auf eine umweltverträgliche Abwicklung des Verkehrs sieht der Klimaschutzplan ein hohes Elektrifizierungsziel vor. Eine übergeordnete Strategie zur Elektromobilität oder eine konkrete Roadmap fehlen aber weitgehend – obschon die GLP solche schon mehrfach gefordert hat. Auch betreffend das Management von Verkehrsaufkommen wird es weiterführende Ansätze brauchen – wie beispielsweise ein Mobility Pricing.
Nichtsdestotrotz wertet die GLP den Netto-Null-Zwischenbericht, den Klimaschutzplan und das öffentlich zugängliche Monitoring-Tool als wichtigen ersten Meilenstein auf der anspruchsvollen Reise in Richtung Netto-Null. Sie schaffen Transparenz über die Ausgangslage, skizzieren den Weg und zeigen Lücken im Zusammenhang mit der Umsetzung unseres städtischen Klimaziels auf. An der Bearbeitung und Schliessung dieser gilt es fokussiert dranzubleiben. Insbesondere müssen auch die indirekten Treibhausgasemissionen der Stadt Zürich in der Berichterstattung und den Massnahmenplänen rasch aufgenommen werden. Auch gilt es, an den Projekten und den Entwicklungen rund um Negativemissionstechnologien dranzubleiben und hier verschiedene Ansätze zu prüfen – denn ohne sie wird eine Zielerreichung nicht möglich sein.