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Zürich Nord
11.12.2023
11.12.2023 10:53 Uhr

Monika Luck stellt farbenfrohe Bilder von Pietro Ott aus

Monika Luck in ihrem Laden an der Schaffhauserstrasse 299.
Monika Luck in ihrem Laden an der Schaffhauserstrasse 299. Bild: Pia Meier
Im Gemeinschaftszentrum Oerlikon werden zurzeit Werke des fast vergessenen Künstlers Pietro Ott gezeigt. Möglich gemacht hat dies Monika Luck, die ihn persönlich kannte. Zahlreiche seiner Werke hat sie zudem in ihrem Laden.

Pia Meier

In Laden von Monika Luck an der Schaffhauserstrasse in Oerlikon ist es eng. Zahlreiche Objekte sind aufgehängt, stehen auf dem Boden oder auf Regalen. Darunter sind viele Werke von Pietro Ott (1931–2005), dem Zürcher Grafiker, Zeichner und Maler.

Bis zum 26. Januar 2024 organisiert Monika Luck zudem eine Ott-Ausstellung im Gemeinschaftszentrum Oerlikon. Dort sind über 50 Werke zu sehen. Luck kannte den Künstler persönlich. «Seine Werke sind geprägt von seinem Faible für farbensprühende Sinnbilder. Vor allem Vögel, Bäume und auch Fische sind besonders beliebte Sujets, die er in allen erdenklichen Varianten künstlerisch umsetzte», beschreibt sie sein Schaffen.

Die meisten in der Ausstellung gezeigten Bilder entstanden in den 70er-Jahren. «Es ist erfreulich, dass seine Werke nun wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden und zum Verkauf stehen», hält Luck fest. Seine Bilder, Skizzen und Skulpturen seien nach seinem Tod 17 Jahre in einem Lager gelegen. «Es macht mir Freude, seine Werke unter die Leute zu bringen.»

«Puff» im Atelier

Luck war über 10 Jahre lang Flohmarkt-Nachbarin von Ott. Dann war sie tätig in seinem Atelier an der Manessestrasse. Sie hat es aufgeräumt. «In seinem Atelier hatte es unglaublich viele Sachen. Es herrschte ein richtiges Puff», erinnert sie sich. Ott sei ein Sammler gewesen, der alles Erdenkliche gesammelt habe. «Es hatte in seinem Atelier Berge von Sachen.»

Ott sei ein sehr vielseitiger Künstler gewesen, der verschiedene Materialien verwendete. Seine Bilder hätten ihr immer gefallen. «Es sind fantastische Werke.» ­Einige von ihnen sind unsigniert. Diese verkauft Luck mit einer Garantie, dass sie vom Künstler stammen. Ott habe viele Ausstellungen durchgeführt. «Schade, dass der Künstler nach seinem Tod in Vergessenheit geraten ist.» Die Ausstellung will sie durchführen, um an ihn zu erinnern.

Reise voller Überraschungen

Ott hat aber nicht nur Bilder gemalt, sondern auch Bücher mit Bildern, Reisenotizen, Schriften und Wortspiele kreiert. «Ott zu entdecken, gleicht einer Reise der Überraschungen in eine Welt voller fabelartiger Wesen, zahlloser Seen tiefgründiger, aber auch schelmischer Weisheiten und einem Spaziergang über weitläufige Auen, belebt durch farbenfrohe, teilweise ans Skurrile erinnernde Schöpfungen», hält Luck fest.. «Die Werke des Künstlers sind geprägt von seinem Faible für das Phänomenale, das Fantastische und seiner Freude an farbensprühender Feurigkeit.» Viele von Otts Werke tragen verblüffende Untertitel. Und viele sind in einen zum Bild passenden Rahmen.

Einige Eckdaten über Pietro Ott und über Monika Luck

Pietro Ott Geboren 1931, aufgewachsen in Zürich. Erste Einzelausstellungen 1958 in der Hofgalerie in Wil SG. Ausstellungen in Münster, Zürich, Zug, Offenbach, Essen und vielen anderen Orten. Er unternahm zahlreiche Reisen. Seit 1978 wieder in Zürich. Brotarbeiten beim «Blick», bei der «Neuen Presse» und der (damals noch völlig anders ausgerichteten) «Weltwoche». Er hatte viele Kontakte zu anderen Künstlerinnen und Künstlern.

Monika Luck Die 73-Jährige ist seit 2015 Präsidentin der Vereinigung Zürcher Flohmarkt. Im Mittelpunkt steht der Flohmarkt in der Stadthausanlage beim Bürkliplatz, der bekannteste und schönste in der Stadt Zürich. Für den seit 50 Jahren bestehenden Markt macht sie die ganze Werbung und die Website. «Das ist mein Hobby», sagt die ehemalige Werbeberaterin.

Heute sei es aber schwieriger geworden für die Marktfahrer. Das Angebot habe sich verändert. Es gebe viel mehr Kleider als früher. Luck führt auch die Verhandlungen mit der Stadt und der Verwaltungspolizei. Problem des diesjährigen Flohmarkts waren die vielen Diebstähle. Grundsätzlich sei sie aber zufrieden mit Saison 2023. Der Flohmarkt sei der richtige Ort für Raritäten und Kuriositäten und ein Treffpunkt für Jung und Alt. Der Laden in Oerlikon ist für Luck ein Refugium. (pm.)

Infos zur Ausstellung

Besichtigung Ausstellung im GZ Oerlikon bis 26. Januar 2024 jeweils zu den Café-Öffnungszeiten:
Mo 13.30–17.00 Uhr | Di bis Fr 9.00–17.00 Uhr | So 14.00–18.00 Uhr.
Vom 23. Dezember 2023 bis zum 7. Januar 2024 bleibt das GZ geschlossen.

GZ Oerlikon, Gubelstrasse 10, 8050 Zürich. Laden an der Schaffhauserstrasse 299 nach Vereinbarung: Kontakt 079 436 29 74.

Eines der im GZ Oerlikon ausgestellten Bilder von Pietro Ott. Bild: zVg
Pia Meier