Auf die Rennbahn Oerlikon bezogen, bleibt das Jahr 2023 nicht nur vom Wetter her als schön und heiss in Erinnerung, sondern auch wegen der so häufigen berührenden Momente. Vier Renn-Dienstage fielen zwar wetterbedingt ins Wasser. Aber 18 von 21 geplanten Abendrennen konnten durchgeführt werden. Zum kurzfristig auf Donnerstag verschobenen «Indianapolis in Zürich-Oerlikon», der Präsentation der historischen Rennfahrzeuge, kamen 4800 Besucher.
A propos Motoren: Die Steherszene erlebte 2023 eine Renaissance mit einem würdigen Schweizer Meister zum Saisonabschluss. Kaum je zuvor war die Konkurrenz grösser und härter für Giuseppe «Giusi» Atzeni und seinen Schrittmacher-Kollegen Mathias Luginbühl. Neu in die Führungsposition auf einem schweren Schrittmacher-Motorrad stieg erstmals eine Frau auf, die Oerlikerin Nicole Fry. Und das stiess auf ein enormes Medieninteresse. Bezüglich der Anzahl Rennen blieb die offene Rennbahn die europäische Steher-Hochburg.
Unvergessen bleibt die Gedenkfeier der grossen Radsportfamilie für ihren bei der Tour de Suisse tödlich verunglückten Sportkameraden Gino Mäder (* 4. Januar 1997, † 16. Juni 2023). Mehr als 1000 Leute erwiesen dem verstorbenen Radprofi auf die letzte Ehre. Die Publikumszahl von 21‘500 Besuchern und Besucherinnen gehört zu den Topresultaten in der 21-jährigen Geschichte der IGOR.
Nach Saisonende besuchte dann noch Jan Ullrich der Offene Rennbahn –für einen Werbeauftritt in der «Schweizer Illustrierten». Es ging um seine TV-Doku «Der Gejagte», wo auch sein jahrelanger Dopingsbschiss thematisiert wird. (e./ls.)