Die 400-jährige Geschichte des «Haus zum Dolder» bildet den Ausgangspunkt einer facettenreichen Zeitreise durch Kunst, Kultur und Architektur des Zürichbergs. Der Autor Felix Studinka beginnt seine Spurensuche mit den ersten Künstlern, welche die beschauliche Schönheit des frühen Hottingens für sich entdeckten: Neben vielen anderen fertigten Conrad Meyer und Gottfried Keller landschaftliche Studien in unmittelbarer Nähe des «Haus zum Dolder» an.
Ende des 19. Jahrhunderts leiteten die kühnen Bauprojekte Heinrich Hürlimanns, darunter die Dolderbahn und das Dolder Grand Hotel, einen grundlegenden Wandel ein: Die idyllischen Rebberge und verschlafenen Bauernhöfe wichen einem beliebten städtischen Naherholungsgebiet und einem stattlichen Villenquartier. Parallel dazu engagierte sich eine ungewöhnliche Vielfalt von sozialreformerischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Pionieren am Zürichberg, was unter anderem zur Gründung der Klinik Bircher-Benner führte.
Einen besonderen Schwerpunkt legt der Autor zudem auf den städtebaulichen Wandel des Dolderquartiers und zeigt, wie wegweisende Architekten einen angemessenen Baustil für diesen aufstrebenden Teil der Stadt suchten.
Das Buch besticht durch abwechslungsreiche Erzählungen und einen reichen Fundus an historischen Fotografien, die das Buch zu einem besonders anschaulichen Stück Lokalgeschichte machen. Felix Studinka studierte in Zürich Kunst- und Filmwissenschaft sowie Kunstgeschichte. Er war Kurator am Museum für Gestaltung Zürich und ist seit 2006 als freischaffender Künstler tätig.