Eine pensionierte Kinderpsychologin und eine Heilpädagogin im Ruhestand «wirken beinahe aktivistisch», wie es die NZZ nannte. Regina Strupler, die Kinderpsychologin, ist eine der Initiantinnen der Petition, welche die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Zivilschutzanlage schon Mitte Dezember kritisierte. «Ein Armutszeugnis», betonte Marianne Steinlin Hotz, die Heilpädagogin. Das gelte umso mehr für eines der reichsten Länder der Welt, wie sie zur NZZ sagte.
Der Grund für den Protest: Vor sechs Wochen kündigte das Staatssekretariat für Migration (SEM) an, an der Turnerstrasse in Unterstrass eine unterirdische Zivilschutzanlage zu reaktivieren. Denn wo in früheren Krisenzeiten hauptsächlich Männer einquartiert wurden, sollen nun auch Kinder und Familien leben. Das temporäre Bundesasylzentrum mit 90 Plätzen ist auf knapp ein Jahr befristet. Mittlerweile haben 7300 Leute die Petition unterschrieben. Das erklärte Ziel von 8000 ist in greifbare Nähe gerückt. Adressiert ist die Forderung übrigens an den neuen Bundesrat fürs Polizei- und Justizwesen, Beat Jans (SP).
Pikant: Es geht für einmal also nicht darum, dass die Bevölkerung gegen eine Asylunterkunft ist, sondern gegen die Art und Weise, wie Flüchtlinge untergebracht werden. Laut der Stadt gibt es derzeit keine Standortalternative.