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Zürich 2
15.01.2024
13.01.2024 20:21 Uhr

Fulminant ins neue Jahr starten

Das Zürcher Ensemble «i baroccoli» tritt im Januar in der Enge auf.
Das Zürcher Ensemble «i baroccoli» tritt im Januar in der Enge auf. Bild: zvg
Mit Pauken, Trompeten und Kastagnetten präsentiert sich das Barockensemble «i baroccoli» gemeinsam mit erstklassigen Solisten diesen Januar wieder in der reformierten Kirche Enge.

Mit ihrem fulminanten Auftritt vor einem Jahr hat sich das Zürcher Ensemble «i ba­roccoli» definitiv in die Herzen der Kirchgemeinde Enge gespielt. Am Samstag, 20. Januar, um 17 Uhr spielt das Kammerorchester als Auftakt ins neue Jahr festliche Trompeten- und Tanzmusik aus dem Barock. Geleitet wird das Konzert von der Geige aus vom ausgewiesenen Barockspezialisten Brian Dean. Als Solisten treten der Trompeter Heinz Saurer, die Geigerin Daria Zappa Matesic, der Blockflötist Pascal Suter und Emanuele Forni an der Laute und Barockgitarre sowie die Flamencotänzerin Sina de Alicia in Erscheinung.

Nachdem vor einem Jahr vor allem Werke aus Opern von Händel im Mittelpunkt standen, führt die musikalische Reise dieses Mal an den französischen und spanischen Hof. Eröffnet wird das Konzert tänzerisch mit zwei Chaconnen von Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau, die das Publikum in die Welt von König Ludwig dem XIV., selbst passionierter Tänzer, eintauchen lassen.

Auch die Trompete mit ihrem festlich-strahlenden Klang durfte bei Hofe nicht fehlen. Heinz Saurer, Solo-Trompeter des Tonhalle-Orchesters Zürich, brilliert als Solist in den Trompetenkonzerten von Pietro Baldassari und Giuseppe Torelli, zeigt sich aber auch als leidenschaftlicher Kammermusiker in weiteren Werken.

Er ist nur einer der Solisten des Abends: Die Geigerin Daria Zappa Matesic, Mitglied des Zürcher Kammerorchesters, interpretiert das Violinkonzert in e-Moll des italienischen Komponisten Giuseppe Antonio Brescianello, ein eher unbekanntes, aber trotzdem sehr interessantes Werk, das durch seine schlichte expressive Art besticht. Vom selben Komponisten erklingt eine weitere Chaconne, in der er bewies, wie kunstvoll und kreativ er mit dieser Kompositionsform umzugehen wusste.

Als dritter Solist ist der Blockflötist ­Pascal Suter zu hören. Mit im Gepäck hat er dieses Mal Giuseppe Sammartinis bekanntes Konzert in F-Dur für Sopranblockflöte und Streicher in einer neuen Interpretation. Neben virtuosen Passagen glänzt dieses Werk vor allem durch einen melodiösen Mittelsatz.

Ein Fandango als Schlusspunkt

Beschlossen wird das Konzert mit einem Fandango, einem im 18. Jahrhundert in Spanien äusserst beliebten und sinnlichen Tanzsatz, der auf Variationen über einem immer wiederkehrenden Bassschema beruht. Es handelt sich um den mitreissenden Finalsatz von Luigi Boccherinis «Fandango-Quintett», einem seiner 12 Quintette für Gitarre und Streichquartett. Er gilt als eines der frühesten Beispiele für die gelungene Synthese von spanischer Volksmusik und Kunstmusik. Für zusätzliches Lokalkolorit sorgen Kastagnetten.

Als Zuhörer würde man das Werk wohl kaum einem Komponisten aus dem 18. Jahrhundert zuordnen. Es ist quicklebendig, sprudelt vor Energie und ent­wickelt über die gesamte Spanne eine unglaubliche Sogwirkung. Neben dem Cello, Boccherinis Instrument, ist es die Gitarre, die im Mittelpunkt steht. Der italienische Lautenist und Barock-Gitarrist Emanuele Forni gehört zu den besten seines Fachs und wird gemeinsam mit der Flamencotänzerin Sina de Alicia für einen unvergesslichen und krönenden Abschluss sorgen.

Samstag, 20. Januar, 17 Uhr, ref. Kirche Enge, Bluntschlisteig. Eintritt frei, Kollekte. Weitere Informationen: www.ibaroccoli.ch

e/Zürich24