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Zürich Nord
15.01.2024
15.01.2024 11:34 Uhr

E-Trottis im Zaum halten

Wer sein E-Trotti hier abstellt, erhält eine Gutschrift. Allerdings ist die Ortung noch ungenau.
Wer sein E-Trotti hier abstellt, erhält eine Gutschrift. Allerdings ist die Ortung noch ungenau. Bild: Roger Suter
Nicht nur in Zürich gehören sie mittlerweile zum Stadtbild: Opfikon möchte das wilde Parkieren von E-Trottis eindämmen. Ein Versuch mit offiziellen Parkplätzen und Zeitgutschriften, für jene, die sie freiwillig benützen, läuft bis im Mai.

Roger Suter

Für Fussgänger und Kinderwagenschiebende sind sie ein Ärgernis, für Menschen mit Sehbehinderung oder die «Generation Smartphone» (mit dem Blick auf dem Bildschirm) gar gefährlich: E-Trottis, welche mitten auf Trottoirs stehen gelassen werden. In Schaffhausen etwa dürfen die Leihgefährte nur an dafür bestimmten Orten abgestellt werden (ausgeliehen werden sie trotzdem); doch in Opfikon ist es legal, sie «wild» zu parkieren: Das «Reglement über den Betrieb von free-floating- Angeboten» von 2020 sieht lediglich vor, dass sie «geordnet» abzustellen seien und den übrigen Verkehr nicht beeinträchtigen dürfen. Andernfalls seien sie innert maximal 48 Stunden wegzuräumen. «Es gehen vereinzelte Beschwerden zu E-Scooter ein, die auf Gehwegen abgestellt wurden», so Eva Bantelmann, Bereichsleiterin Umwelt der Stadt Opfikon. «Diese werden an die Anbieter weitergeleitet, mit der Aufforderung, die E-Scooter einzusammeln.»

Im Sommer hat Opfikon deshalb fünf offizielle Parkierungszonen definiert und beschildert: Oberhauserstrasse 25 (Kiesfläche beim Spielplatz Stadtpark), Boulevard Lilienthal 2, (neben Publibike-Station), Lindbergh-Platz (neben Velounter­stand), Giebeleichstrasse (beim Bahnhof Opfikon Süd) und Schaffhauserstrasse (Bahnhof Opfikon Nord, neben Publi­bike-Station).

Ortung noch zu ungenau

«Die Nutzer werden von der App der E-Scooter-Anbieter über die Parkierungszonen informiert und erhalten von den Anbietern Zeitgutschriften, wenn sie die E-Scooter auf den Parkierungsflächen abstellen», erklärt Eva Bantelmann das Prinzip der Freiwilligkeit. «Teilweise funktioniert die eingebaute Ortung der E-Scooter noch zu ungenau: Manchmal wird auch die andere Strassenseite als korrekt gewertet.» Die Anbieter seien aber laufend daran, ihr Ortungssystem zu verbessern.

Derzeit haben drei Unternehmen eine Zulassung für E-Scooter in Opfikon: Lime, Tier und Voi. Falls die Parkplätze definitiv eingeführt würden, bräuchte es keine Anpassung dieser Vereinbarungen. Zusätzliche Abstellplätze will die Stadt nach Auswertung des Pilotversuches prüfen.

Genauere Zahlen folgen

Die genaue Zahl der Gefährte im Umlauf kennt man bei der Stadt nicht. Die Anbieter hätten zwar Zahlen, die jedoch nicht kurzfristig verfügbar sind und zudem erheblich schwanken, da die Trottis auch für Fahrten in die und aus den Nachbargemeinden benutzt werden – eben «free floating», frei fliessend.

Ob es mit der Freiwilligkeit funktioniert, wird sich noch weisen. Subjektive Momentaufnahmen in Opfikon und vor allem Glattbrugg zeigen zwar immer noch kreuz und quer stehende Gefährte und teils leere Parkplätze. Eva Bantelmann sieht jedoch eine Verbesserung der Situation und hat seit ihrem Stellenantritt im Sommer eine einzige Reklamation wegen eines falsch abgestellten E-Trottis erhalten.

Roger Suter/Zürich24