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Zürich Nord
22.01.2024
22.01.2024 13:22 Uhr

Wird Zunftlokal zu städtischem Kinderhort?

Das Restaurant Mühlehalde beinhaltet auch einen in Höngg dringend benötigten Saal. Wie es scheint, will die Stadt die Liegenschaft aber anderweitig nutzen. Das Foto stammt von 1956, das Gebäude ist gut 200 Jahre alt.
Das Restaurant Mühlehalde beinhaltet auch einen in Höngg dringend benötigten Saal. Wie es scheint, will die Stadt die Liegenschaft aber anderweitig nutzen. Das Foto stammt von 1956, das Gebäude ist gut 200 Jahre alt. Bild: Baugeschichtliches Archiv Zürich
Seit mehr als einem Jahr ist die «Mühlehalde» mit Restaurant, Zunftstube, Saal und Seminarräume in Höngg geschlossen. Die künftige Nutzung des Gebäudes ist gemäss Stadt nach wie vor unklar. Im Quartier spricht man davon, dass die Stadt die Räume selber nutzen will. Als Kinderhort?

Im kommenden Herbst, vom 20. bis 22. September, soll ein Höngger Wümmetfäscht stattfinden. Die Planung ist voll in Gang. Für diesen Anlass wäre der Saal in der städtischen Liegenschaft «Mühlehalde» eminent wichtig. Doch noch weiss das OK nichts. «Wir warten täglich auf Auskunft von Liegenschaften Stadt Zürich», hält OK Co-Präsident Rolf Pulver auf Anfrage von Zürich24 fest . Aber auch sonst fehlt dem Quartier ein grosser Saal für kulturelle Veranstaltungen und Feiern. Veranstaltungssaal, Zunftstube und Seminarräume fehlen. Das ist ein Problem für viele Höngger Vereine und Kulturveranstalter. Die zukünftige Nutzung der Mühlehalde ist gemäss Stadt nach wie vor unklar. «Wir klären ab, ob die Liegenschaft für einen städtischen Zweck genutzt werden soll. Das erfordert noch ein wenig Zeit», teilt Liegenschaften Stadt Zürich auf Anfrage mit. Gegenüber dem «Höngger» hatte Liegenschaften Stadt Zürich eine Antwort auf Ende 2023 zugesagt. Auch die Zunft Höngg tappt im Fall Mühlehalde im Dunkeln, wie Zunftmeister Walter Zweifel anlässlich des Neujahrsapero festhielt. Im Quartier macht das Gerücht die Runde, dass die Stadt eine Umnutzung zum Kinderhort plant. Städtische Zwecke könnten aber auch Kindergärten, ein Gesundheitszentrum für das Alter, Angebote für beeinträchtigte Menschen oder ein Kulturzentrum sein. Die Stadt will dazu nichts sagen, man bittet um Geduld.

Kein Restaurant mehr

Im November 2019 hatte die Mieterin des Lokals, die Desperado-Gruppe, überraschend Konkurs angemeldet. Liegenschaften Stadt Zürich hat das Restaurant «Mühlehalde» dann neu vermietet. Im Frühling 2021 wurde die «Mühlehalde» wiedereröffnet. Die «MirSindHöngg AG» hatte nach einer öffentlichen Ausschreibung den Zuschlag als neue Mietpartei erhalten. Der Mietvertrag war auf fünf Jahre befristet. Nachher sei eine Gesamtinstandsetzung des Gebäudes fällig, so die Stadt. Doch bereits im Januar 2023 beantragte «MirSindHöngg AG» den Konkurs.  «Die Erfahrung hat gezeigt, dass es schwierig ist, an dieser Lage erfolgreich einen Gastrobetrieb zu führen», zitierte der Höngger Liegenschaften Stadt Zürich. «Das Restaurant Mühlehalde hatte zuletzt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, dennoch hat es nicht funktioniert.» Es soll deshalb dort kein Restaurant mehr geben.

Pia Meier