Eliane Hinnen arbeitet in einem 50 Prozent-Pensum, so war die Stelle ausgeschrieben. Als ihre beiden Söhne grösser wurden, fühlte sie sich nicht mehr ausgelastet. Deshalb haben sich die Hinnens Tiere angeschafft. Sie hatten Mini-Shetlandponys, Hühner, Geissen, Schafe und schlussendlich Islandponys. Islandpferde sind kräftige Kleinpferde, die auch von Erwachsenen geritten werden können. Die Ponys bekommen drei Mal täglich Heu und der Mist muss weggefahren werden. Einmal täglich werden sie gestriegelt. Für den Auslauf können sie täglich auf eine Weide.
Die Ponys haben den Kindern gut getan
Die Islandpferde haben ihr Gehege auf dem Schulareal. Spontan haben Schüler und Schülerinnen die Ponys am Zaun beobachtet und gefragt, ob sie helfen dürfen. «Der Umgang mit den Ponys hat den Kindern gut getan», sagt Eliane Hinnen. Für eine Weile kamen auch behinderte Kinder der Organisation «Insieme» zu den Islandpferden. Da Hinnen keine heilpädagogische Ausbildung hat, konnten die behinderten Kinder nicht mehr kommen. Die Pferde müssen auch vom Hufschmied beschlagen werden und zum Tierarzt. So kosten sie pro Monat etwa 600 bis 800 Franken.
«Die Kinder sind heute mehr konsumorientiert», sagt René Hinnen. Es seien andere Zeiten. Die Kinder würden weniger mit Tieren aufwachsen, so fehle den Kindern auch der Bezug zu ihnen. Tiere seien weniger wert. Früher sei Seebach ländlicher gewesen, es hätte mehr Einfamilienhäuser gehabt. Die Kinder hätten sich verändert.
Umzug in den Thurgau
Nach der Pension werden die Hinnens in den Thurgau ziehen. Dort haben sie ein kleines Haus gefunden, zu dem genügend Land für ihre Islandpferde gehört. Sie wären gerne in der Umgebung geblieben, dies war jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Dass sie ihre Islandponys mitnehmen, war von Anfang an klar.
Als Hauswartehepaar konnten sie nur in den Schulferien Ferien nehmen. Sie sind froh, dass sie das nun nicht mehr müssen. Im Winterhalbjahr war ihre Wohnung schattig. Ihr neues Haus ist sonniger gelegen. Am neuen Wohnort freuen sie sich auf die Natur und dass man sich auf dem Land mehr grüsst. Andererseits wird Eliane Hinnen den Wald des Buhnhügels vermissen. Als Rentner haben die Hinnens mehr Zeit zum Wandern. Auch werden sie die Islandpferde mehr reiten können. Ebenfalls werden sie sich mehr Zeit für ihre Enkel haben.
Hier wird niemand mehr wohnen
So werden Eliane und René Hinnen Ende April ihre Wohnung räumen. Aus der Wohnung wird es Büroräume geben. Heute werden in Schulhäusern keine Hauswartehepaare mehr gesucht. Auf dem Gelände wird niemand mehr wohnen.