Diesmal standen nicht Badegäste am Wasser im Strandbad Mythenquai – abgesehen von ein paar mutigen Kaltwasserschwimmern –, sondern zwölf warm angezogene Menschen, die mit Ferngläsern und Fernrohren den See absuchten. Die Voliere und Vogelpflegestation Mythenquai lud zu einem Spaziergang ein, um gefiederte Wintergäste aus dem hohen Norden zu entdecken.
Geschäftsleiterin Elisabeth Schlumpf erklärte den Anwesenden, welche Vogelarten sie gerade vor den Linsen gesichtet hatten, wie Reiherenten, Tafelenten und Kolbenenten. «Auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar», so Schlumpf, «die Anzahl der Wintergäste hat leicht abgenommen, da das Nahrungsangebot im Norden auch in der kalten Jahreszeit nicht mehr überall von Schnee und Eis zugedeckt ist.» Vögel ziehen wegen der Nahrung in den Süden, nicht weil es kalt wird. Es wurden aber auch andere Arten gesichtet, die zum Teil ziehen, aber auch bei uns während er kalten Jahreszeit bleiben, wie Teichrallen, Blässhühner, Kormorane, Lachmöwen, Grünfinken, Bachstelzen oder Haubentaucher.
Im Anschluss wurden die Gäste zu einem Kaffee und Gebäck in die Voliere eingeladen. Der anschliessende Austausch drehte sich auch um die Frage, wie wir noch mehr Sorge tragen könnten für unsere Natur, die immer verletzlicher wird. Elisabeth Schlumpf erklärt: «Wir pflegen hier nicht nur verletzte Vögel, sondern möchten künftig der Öffentlichkeit noch mehr Wissen über den Reichtum der Natur vermitteln, um so das Bewusstsein für die Umwelt zu sensibilisieren.»