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Stadt Zürich
01.02.2024
01.02.2024 14:33 Uhr

Stadttunnel-Bau dauert noch länger

Dauert noch länger als geplant: Die ersten Velos werden erst 2025 durch den Tunnel beim Zürcher HB fahren. (Archivbild)
Dauert noch länger als geplant: Die ersten Velos werden erst 2025 durch den Tunnel beim Zürcher HB fahren. (Archivbild) Bild: Keystone/ENNIO LEANZA
Das Tiefbauamt der Stadt Zürich sorgt dafür, dass Zürichs Infrastruktur funktioniert. An der Jahresmedienkonferenz wurde aber bekannt, das es bei Grossprojekten zu Verzögerungen kommt. Gestartet wird bald mit der Sanierung des Platzspitz-Endes beim Zusammenfluss von Limmat und Sihl.

Das Tiefbauamt startet im Jahr 2024 bei rund 140 Projekten mit den Bauarbeiten. An der Medienkonferenz vom Donnerstagmorgen stellte Amtsdirektorin Simone Rangosch eine Auswahl der aktuellen Baustellen vor. Stadträtin Simone Brander (SP) zeigte auf, mit welchen Massnahmen das Tiefbauamt die Stadt Zürich zu einer klimaneutralen Stadt umbauen will.

Einschliesslich der Vorhaben, die sich erst in Planung befinden, bearbeitet das Tiefbauamt in diesem Jahr rund 550 Projekte. Davon werden rund 140 in diesem Jahr mit dem Bau starten. 

Neuer Aufenthaltsort neben Stadttunnel

Zwischen Gessnerbrücke und Europaplatz plant das Tiefbauamt mit dem Projekt «Sihlböschung» einen neuen Aufenthaltsort direkt am Fluss und in der Nähe des Hauptbahnhofs. Zwischen Fluss und Kasernenstrasse soll eine Treppenanlage entstehen, die Passantinnen zur Sihl führt und auf der sie verweilen können. Zehn zusätzliche Bäume, die oberhalb und innerhalb der Treppenanlage gepflanzt werden, tragen zur Hitzeminderung bei und sorgen für Schatten.

Die Ausführung des Projekts wird frühestens ab Ende August dieses Jahres erfolgen. Im benachbarten Stadttunnel wird zur Erhöhung der Sicherheit die vom Stadtrat im März 2023  bewilligte Brandschutzanlage eingebaut.

Dies nimmt mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Die Fertigstellung des Stadttunnels verzögert sich dadurch bis ins Frühjahr 2025. Die Rampe Konradstrasse, der Anschlusstunnel Kasernenstrasse und der Zugang zur Bahn sind bereits erstellt. In Bearbeitung sind die Rampe Sihlquai und die Trennwände im Stadttunnel.

Verbesserungen an der Strassenoberfläche

Der Baustart in der Manessestrasse in Wiedikon erfolgt im April 2024 und dauert bis Oktober 2025. Ein Kanal muss erneuert und diverse Werkleitungen saniert werden. Zugunsten von Hitzeminderung und nachhaltiger Mobilität werden drei neue Bäume gepflanzt und ein Zweirichtungsradweg, abgetrennt vom motorisierten Individualverkehr, realisiert.

Die Bauarbeiten rund um die Gesamterneuerung der Bucheggstrasse im Kreis 6 werden noch bis Anfang 2025 andauern. Der Bucheggtunnel ist weitgehend instand gesetzt. Aufgrund des schlechten Zustands des Hirschwiesentunnels verzögert sich dort die Bauzeit, da zusätzliche Arbeiten erforderlich sind.

In der Winzerhalde und der Wehrenbachhalde in Höngg starten dieses Jahr Bauarbeiten für die Siedlungsentwässerung. In der Wehrenbachhalde wird anschliessend die Strasse zu einer Begegnungszone umgestaltet und es werden zusätzliche Bäume gepflanzt.

Verschiebung Mattensteg und neue «Platzspitzbrücke»

Am heutigen Standort des Mattenstegs wird eine breitere, tragfähigere Brücke für den Velo- und Fussverkehr sowie als Zufahrt für Unterhaltsarbeiten gebaut, die «Platzspitzbrücke». Das Projekt führt das Tiefbauamt gemeinsam mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich ab Frühling 2024 aus. Der denkmalgeschützte Mattensteg bleibt erhalten und wird 80 Meter flussaufwärts versetzt. Dort bildet er für Zufussgehende einen neuen Zugang zum Park.

Umweltschonende Mobilitätsformen werden gefördert

Wie das Klimaschutzziel Netto-Null im Bereich Mobilität erreicht werden soll, zeigte Stadträtin Simone Brander mit der Strategie «Vermeiden, verlagern und verträglich gestalten» auf. Bauprojekte werden so geplant, dass lebendige Quartierzentren mit guter Versorgung entstehen, die lange Fahrten für alltägliche Besorgungen überflüssig machen. Dadurch reduziert sich das Verkehrsaufkommen insgesamt.

Ein weiterer wichtiger Strategieschwerpunkt ist die Verlagerung auf den Veloverkehr. Mit dem Bau des 130 km langen Velovorzugsroutennetzes sollen alle Velofahrenden sicher und einfach durch Zürich kommen. «Die Arbeiten für das Velovorzugsroutennetz laufen auf Hochtouren», sagte Stadträtin Brander. Insgesamt arbeitet das Tiefbauamt momentan mit 91 Projekten am Velovorzugsroutennetz.

Ebenfalls zentraler Bestandteil der Strategie ist die Umsetzung von Hitzeminderungsmassnahmen, wie die Pflanzung von 200 zusätzlichen Strassenbäumen im Jahr 2024 oder der Ausbau des Fernwärmenetzes. Bis 2040 sollen 60 Prozent des städtischen Siedlungsgebietes an die Fernwärme angeschlossen sein. 

pd/red/zürich24