Im Haus von Célimène wird eine Party gefeiert, die Körper rumoren wild. Doch nicht alle sind erfreut: Alceste, der Menschenfeind, verzweifelt an der Geltungssucht seiner Mitmenschen. Er besteht darauf, seine Meinung ungeschönt äussern zu können. Dabei ist er in die ehrgeizige Célimène verliebt, die von allen Gästen ihrer Party begehrt werden will und sich gern hemmungslos verstellt. Doch nicht nur bei Alceste, auch bei Célimène oder Alcestes Freund Philinte, gibt es ein «Einerseits» und ein «Andererseits». So hat die junge Geliebte des Titelhelden Spass an polyamoren Flirts, aber sie liebt den Aussenseiter auch ganz aufrichtig; Philinte will ihn bis zum Schluss vor dem Rückzug in die Einsamkeit bewahren und ist zugleich ein kompromisslerischer Intellektueller.
Gefühl und Verstand im Klinsch
Die Party aus Eitelkeiten, Täuschung und erotischem Begehren bildet das Leitmotiv für die dramateure, die den Klassiker nun frisch interpretiert auf die Bühne bringen. dramateure-Präsident und Schauspieler Tobias Grimbacher ist überzeugt: «Durch die tragische Schattierung der Hauptfigur ist Molières Komödie bis heute brandaktuell.» Regisseur Christian Seiler arbeitet in seiner Inszenierung das Besondere der Beziehung von Alceste und Célimène heraus: «Wir erzählen von der Liebe eines nicht mehr ganz jungen Mannes zu einer jugendlichen Frau.» Ein weiterer wichtiger Fokus gilt dem Widerstreit zwischen Gefühl und Verstand, der das Stück beherrscht.
Wie gewohnt bieten die dramateure an zwei Abenden eine Einführung vor der Vorstellung an.