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Zürich Nord
24.02.2024
24.02.2024 19:17 Uhr

Stadt lanciert ersten eigenen Naschgarten

Dieses neun Hektaren grosse Gelände (rot eingezeichnet) soll neu gestaltet und genutzt werden.
Dieses neun Hektaren grosse Gelände (rot eingezeichnet) soll neu gestaltet und genutzt werden. Bild: Stadt Zürich
Der Probsteihügel soll ein attraktiver Ort der Erholung und Begegnung für die wachsende Quartierbevölkerung werden. Grün Stadt Zürich gleist zurzeit einzelne Projekte auf. Noch in diesem Jahr soll ein Naschgarten realisiert werden.

Pia Meier

Der Probsteihügel, bekannt auch als Rebhügel, bildet den südlichen Siedlungsrand von Schwamendingen. Der markante Moränenrücken ist geprägt von Kleingärten und Landwirtschaft. Er ist Teil des Freiraumbandes zwischen Zürichbergwald und Schwamendingen/Seebach. Die breite Bevölkerung kann den Ort bisher aber nur eingeschränkt für die Erholung nutzen.

Grund dafür ist, dass es keine durchgängigen Wege gibt und Infrastruktur wie beispielsweise Bänke für den Auf­enthalt fehlt. Ziel von Grün Stadt Zürich ist, dass ein attraktiver Ort der Erholung und Begegnung für die Quartierbe­völkerung und ein gut erreichbarer ­Freiraum entsteht. Der Siedlungsrand soll den Charakter eines landschaftlich geprägten Parks – mit Kleingärten, Landwirtschaft, öffentlich nutzbaren ­Bereichen und durchgehenden Wegen – erhalten. Gerade Schwamendingen braucht gemäss Stadt zusätzliche Orte für die Erholungsnutzung, denn «im Quartier geht zurzeit betreffend Bautätigkeit die Post ab», wie Stadtrat André Odermatt (SP) beim Schwamendingen Diagonal im Januar betonte.

Anlass im Herbst fiel aus

Grün Stadt Zürich erarbeitete für den Probsteihügel ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept mit Einbezug der Betroffenen und der Bevölkerung. Im Frühling 2022 wurde ein Online-Mitwirkungsprozess mit allen Interessierten durchgeführt. Danach wurde von Grün Stadt Zürich ein Studienauftrag für ein Nutzungs- und Gestaltungskonzept lanciert. Im März 2023 wurde das Sie­gerprojekt «Genuss» von Grün Stadt ­Zürich der Schwamendinger Bevölkerung vorgestellt. Bei dieser Veranstaltung wurde kommuniziert, dass ein nächster Anlass im Herbst stattfinden würde, was aber nicht geschah.

Auch beim Schwamendingen Diagonal im Januar dieses Jahres wurde nichts zum Probsteihügel kommuniziert. Auf eine entsprechende Frage aus dem zahlreich erschienenen Publikum wurde kurz mitgeteilt, man sei dran mit Teilprojekten. Doch was ist der Stand wirklich? Auf Anfrage teilt Grün Stadt Zürich mit: «Für die Umsetzung der Studie zum Probsteihügel wurden die Themen in einzelne Projekte aufgegliedert. Bei diesem Prozess hat sich herausgestellt, dass es – anders als ursprünglich gedacht – zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sinnvoll ist, das Quartier einzubeziehen.»

  • So schöne Gärten hat es auf dem Probsteihügel. Bild: Lorenz Steinmann
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  • Doch weil der Weg nicht durchgehend ist, ist die Nutzung für die Quartierbevölkerung beschränkt. Das soll sich nun ändern. Bild: Lorenz Steinmann
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Daher habe keine Infoveranstaltung stattgefunden. «Sobald weitere Planungs- und Abklärungsschritte klar sind, kommen wir wieder auf die bisher involvierten Quartierorganisationen zu. Wir schätzen ihren Input für die Realisierung von bedürfnisgerechten Freiräumen sehr.»

Hätte man beim Schwamendingen Diagonal nicht kurz informieren können? «Insgesamt gesehen lagen noch nicht genügend Informationen zum Projekt vor, um dies einer breiten Öffentlichkeit kommunizieren zu können.» Doch was wird zurzeit konkret gemacht? «Die Machbarkeit der Wegführung wird derzeit geprüft.» Zudem werde die künftige Nutzungsänderung und Integration der Gebäude fürs Quartier und die Gartenlandschaft mit den betroffenen Dienstabteilungen aufgegleist. Und nicht zuletzt sei die Umsetzung des Naschgartens in Planung. «Dieser soll übrigens noch in diesem Jahr realisiert werden», betont Grün Stadt Zürich auf Anfrage.

Maurice Maggi als Vorreiter

Ganz neu ist die Naschgartenidee übrigens nicht. An der Neufrankengasse gibt es eine grosse Stützmauer, die Grün Stadt Zürich zusammen mit den SBB als Naschwand bepflanzt hat. Auch der legendäre Koch und Wildpflanzenkenner Maurice Maggi hat die Naschgartenidee schon aufgenommen. Etwa bei einem Event im Innenhof des Kunsthauses.

Pia Meier/Zürich24