Alfons Nievergelt, Schwamendingens Quartiervereinspräsident, ist aufgebracht. Als ihn Zürich24 mit der baldigen Schliessung der Quartierwache konfrontiert, sagt er, dies sei ihm neu. Er hätte erwartet, dass er vor den Medien informiert werde. Doch Zürich24 fragte nach beim Sicherheitsdepartement, wann der Posten geschlossen werde, und bekam folgende Antwort: «In Schwamendingen gibt es durchschnittlich noch einen Rapport pro Tag. Gleichzeitig bindet der Bürodienst die Polizisten an die Wache. Deshalb wird die Stadtpolizei die Quartierwache 2024 durch Quartierpolizisten ersetzen – wie bereits in Leimbach, Seebach, Witikon, Grünau und Wollishofen».
Das sogenannte «Modell Quartierwache» stehe für erhöhte Polizeipräsenz auf der Strasse und mehr Bürgernähe dank optimierten Personaleinsatzes. Die Stadt ist überzeugt: «Quartierpolizisten, die zu Fuss unterwegs sind, können wesentlich mehr zu Prävention von Gewalt und Kriminalität beitragen als Polizisten, die sich grösstenteils in einer Wache aufhalten», so das Sicherheitsdepartement.
«Schliessung wurde provoziert»
Für Alfons Nievergelt ist das ein schwacher Trost. Bei einer Präsentation der Stadt sei immer die Rede von 2027 als Schliessungstermin gewesen. Doch er verstehe, dass es so wenig Rapporte gegeben habe in jüngster Zeit. «Die Öffnungszeiten sind unklar und von Tag zu Tag sehr unterschiedlich. Man kann es auch provozieren, dass niemand mehr vorbei kommt». Diese Schliessung sei nicht gut fürs Quartier, gehe aber einher mit dem allgemeinen Service-public-Abbau. «Dass man heute das Kreisbüro in Oerlikon aufsuchen muss und dort eine Stunde zu warten hat, ist so ein Beispiel», sagt Nievergelt. Er will nun vorstellig werden beim Sicherheitsdepartement.