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Zürich 2
29.03.2024
28.03.2024 08:24 Uhr

Biodiversität in Leimbach fördern

Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollen ihre Gärten naturfreundlich gestalten.
Gartenbesitzerinnen und -besitzer sollen ihre Gärten naturfreundlich gestalten. Bild: Birgit Helbig
Die Natur ist auch Teil des Siedlungsgebiets, das Potenzial für wertvolle Lebensräume ist gross. Der WWF Zürich engagiert sich mit einem Beratungsprojekt für mehr Biodiversität in Gärten.

In Leimbach wurde das Projekt Trittsteingärten gestartet. Nach dem Vorbild des Vereins Natur im Siedlungsraum in Riesbach fördert die Umweltschutzorganisation WWF Zürich die Biodiversität im Siedlungsraum. Sowohl für private Gärten wie für Umgebungen von grösseren Liegenschaften finden Beratungen zur Steigerung der Artenvielfalt statt.

Viele unserer einheimischen Tiere und Pflanzen fühlen sich sehr wohl in geeigneten Gärten. Solche Orte bieten Lebensräume für ganz unterschiedliche Lebewesen – das grösste davon ist sicherlich der Mensch. Doch auch andere können von gut gestalteten Flächen profitieren: Schmetterlinge, Vögel wie der Stiglitz oder mit etwas Glück auch Igel finden hier ihre Nische.

Schon einfache Massnahmen helfen

Am besten ist es, wenn solche Gärten Teil eines Netzwerks sind. So funktionieren die einzelnen Gärten wie Trittsteine. Der Begriff «Trittsteingärten» zeigt auf, dass die Tiere sich von Garten zu Garten bewegen, so wie wir Menschen über einen Bach mit Trittsteinen gehen. Dies führt zu einer Vernetzung vieler Flächen und ermöglicht den Tieren die Wanderschaft und somit einen genügend grossen Lebensraum, um längerfristig erhalten zu bleiben. Trittsteingärten sind strukturreich und weisen viele verschiedene wertvolle Pflanzenarten auf. Sie bieten für ­verschiedene Tiere Brut- und Überwinterungsplätze sowie ein vielfältiges Nahrungsangebot und sichere Verstecke. Trittsteingärten zeichnen sich durch eine mehrheitlich naturfreundliche Gestaltung, Nutzung und Pflege aus.

Oft kann bereits mit einfachsten Massnahmen die Biodiversität gefördert werden. Zum Beispiel kann ganz simpel mit Backsteinen die Stufenhöhe von Treppen halbiert werden und so eine Vernetzung von Lebensräumen für Igel bereitstellen, da die Treppe so kein Hindernis mehr für diese kleinen Säugetiere ist. Viele Arten, die in der Schweiz bedroht sind, kommen noch im Siedlungsgebiet vor. Doch auch da stehen sie unter Druck und drohen auszusterben. Trittsteingärten können dem entgegenwirken, indem sie verschiedene Lebensräume vernetzen oder gar selber als Lebensraum dienen.

Schon mit kleinen, auf die Bedürfnisse von Igel oder Wildbienen gestalteten Gartenflächen verbessert sich deren Lebensraum schnell. Für Igel ist es wichtig, nicht auf der Strasse gehen zu müssen, um zur nächstgelegenen Nahrungsquelle zu kommen. Und für Wildbienen ist es zentral, dass sie neben einem geeigneten Nistplatz vor allem viel Nahrung in der Nähe finden. Geeignete Pollenpflanzen lassen sich an vielen Orten ziehen, das lohnt sich auf jeden Fall!

Was das Projekt erreichen soll

Ziel der Beratung ist es, die Gartenbesitzerinnen und -besitzer zu motivieren, ihre Gärten ganz oder teilweise naturfreundlich zu gestalten. Wer gern Zitronenfalter im Garten hätte, pflanzt Kreuzdorn und Faulbaum, die Futterpflanzen der Raupen dieses schönen Schmetterlings. Und für mehr Vogelgesang auf der Terrasse hilft eine Wildhecke und allenfalls eine Nisthilfe.

Eines der wichtigsten Ziele aus ökologischer Sicht ist es, den Blütenreichtum durch einheimische Wildstauden und Gehölze zu erhöhen. Auch sinnvoll ist es, Sandlinsen für Wildbienen anzulegen, Wiesen aufzuwerten oder Durchgänge und Schlafplätze für Igel zu schaffen.

Das Trittsteingarten-Projekt wird auch in den WWF-Sektionen Aargau, Schaffhausen und Schwyz umgesetzt.

Wer Fragen hat, wendet sich an trittsteingaerten@wwf-ag.ch. Infos: www.trittsteingaerten.ch

pd/Zürich24