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Züriberg
02.04.2024
02.04.2024 06:52 Uhr

Diskussionen um heutiges Kinderspital-Areal

Die Mitglieder des Quartiervereins Hottingen lauschten den Informationen zum Areal des Kinderspitals im schönen, gut gefüllten Hottingersaal.
Die Mitglieder des Quartiervereins Hottingen lauschten den Informationen zum Areal des Kinderspitals im schönen, gut gefüllten Hottingersaal. Bild: zvg.
An der stark besuchten Mitgliederversammlung des Quartiervereins Hottingen zeigten die Verantwortlichen die Umsetzung der künftigen Nutzung des Areals des alten Kinderspitals (Kispi) auf. Es war das grosse Thema an diesem Abend. Bemängelt wurde der teilweise fehlende Einbezug der Betroffenen.

Am Mittwoch, 13. März, lud der Quartierverein Hottingen seine Mitglieder zur alljährigen Mitgliederversammlung (MV) ein. Und es kamen viele. Der Hottingersaal des Gemeinschaftszentrums Hottingen war gut gefüllt. Zu Besuch waren die Verantwortlichen für die Umsetzung der künftigen Nutzung des Areals des alten Kinderspitals (Kispi).

Die Vertreter der Uni und des Kantons stellten den aktuellen Stand des Projekts vor. Nach wie vor soll auf dem Areal das neue Zentrum für Zahnmedizin (ZZM) entstehen. Da das ZZM offenbar weniger Platz benötigt als ursprünglich angenommen, soll nun auch ein Krebsforschungszentrum im geplanten Neubau einziehen. Kernstück der Präsentation waren die Pläne zur Bewahrung der denkmalgeschützten «oberen Häuser» und zur Vorsehung von Alterswohnungen darin. Dem Publikum bot sich die Möglichkeit, auf Basis der neuen Erkenntnisse gezielt Fragen zu stellen.

Die Anwesenheit der Verantwortlichen und die neuen Informationen wurden geschätzt. Auch der Quartierverein Hottingen konnte der Präsentation Positives abgewinnen. Zum einen greifen die Pläne mehrere für den Quartierverein zentrale Punkte auf, namentlich eine sozial verträgliche Einbettung ins Quartier, den ­Erhalt von Arbeitsplätzen sowie den nahtlosen Beginn der Umnutzungsarbeiten Ende Jahr, wenn das alte Kispi ausgezogen sein wird. Zum andern stellen sich Fragen. So begrüsst der Quartierverein zwar die Idee, auf dem Areal auch Wohnungen vorzusehen. Gleichzeitig bedauert er, dass es zu den oberen Häusern keinen Austausch gegeben hat. Es gäbe auch anderen Nutzungsbedarf im Quartier, so etwa für den Hort des nahe gelegenen Schulhauses Bungertwies. Für Barbara Känel, Co-Präsidentin des Quartiervereins Hottingen, ist klar: «Wir wünschen uns einen Austausch zu neuen Nutzungsmöglichkeiten. Das Quartier ist bei solchen Fragen einzubeziehen.» Allein der Umstand, dass nun weitere Nutzungen auf dem Areal vorgesehen werden, dürfte auch dem Druck aus dem Quartier zu verdanken sein. – Das anwesende Publikum nahm die neuen Pläne zur Kenntnis. «In Summe geht das für uns in die richtige Richtung», resümiert Känel, «einzelne Punkte gilt es jedoch noch gemeinsam anzuschauen.»

An der MV gaben auch die Sprayereien im Quartier zu reden. Bisherige Versuche, die verantwortlichen Behörden für die zunehmende Dringlichkeit zu sensibilisieren, haben nicht gefruchtet. Der Quartierverein steht weiterhin im Austausch mit anderen Mitstreitenden aus dem Quartier sowie den zuständigen Behörden. Die Entwicklungen werden kritisch verfolgt.

Ehre, wem Ehre gebührt

Ein weiteres Highlight des Abends war die Überreichung des «Goldenen Hottinger Kleeblatts», der Verdienstauszeichnung des Quartiervereins Hottingen, für ausserordentliches Wirken im Quartier. Es ging heuer an die Ludothek Zürich 7. Ivana Heusser und Monika Pfister nahmen die Auszeichnung im Namen ihres Teams entgegen und gaben Einblicke in die Historie und das Schaffen des beliebten Spieleverleihs. Beheimatet im Klus Park, verleiht heute ein Team von 14 Frauen Spiele in allerlei Ausprägungen an die Quartierbevölkerung. Seit der Eröffnung 1999 waren es fast ausschliesslich Frauen, die sich in der Ludothek engagierten. Die Spielauswahl wandelt sich ständig, und jährlich werden rund 10% der insgesamt rund 1000 Spielzeuge ersetzt. Am 1. Juni feiert die Ludothek ihr 25-Jahr-Jubiläum. Der Quartierverein gratulierte zu diesem ausserordentlichen Engagement, und die Anwesenden quittierten die Leistung mit grossem Applaus.

Zum Schluss der Mitgliederversammlung offerierte der Quartierverein einen Apéro riche, der Gelegenheit bot für nachbarschaftliche Gespräche. Es war ein schöner und durch und durch gelungener Abend.

Martin Pranjic, Quartierverein Hottingen