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Zürich Nord
10.04.2024

Traum geplatzt: Doch keine Gewerbevereins-Fusion

Haben nicht mit dem Scheitern der Fusion gerechnet: Sofia Farmakis, Präsidentin Gewerbeverein Schwamendingen, und Christian Huser, Präsident Wirtschaftsraum Zürich-Nord.
Haben nicht mit dem Scheitern der Fusion gerechnet: Sofia Farmakis, Präsidentin Gewerbeverein Schwamendingen, und Christian Huser, Präsident Wirtschaftsraum Zürich-Nord. Bild: Pia Meier
Die Generalversammlung des Gewerbevereins Schwamendingen lehnte die Fusion mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord unerwartet und deutlich ab. Die Zusammenarbeit geht im bisherigen Stil aber weiter.

Ganz überrascht war Präsidentin Sofia Farmakis nicht, als an der diesjährigen Generalversammlung des Gewerbevereins Schwamendingen der Entscheid fiel, nicht mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord zu fusionieren. «Es haben sich schon einige Gewerbetreibende im Quartier gemeldet, die sich kritisch zur geplanten Fusion mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord geäussert haben», hält sie fest. Der Vorstand habe bereits im vergangenen Jahr informiert, dass diesbezüglich Gespräche mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord aufgenommen wurden. Damals hätten sie keine Nachteile gesehen, sondern eigentlich nur Vorteile. Schliesslich arbeiteten die beiden Gewerbevereine schon seit längerer Zeit eng zusammen. So organisieren sie zum Beispiel gemeinsame Business Lunches. Eine gewisse Skepsis seitens der Gewerbetreibenden sei schon damals feststellbar gewesen.

Ängste wurden geäussert

An der diesjährigen Generalversammlung wurde von einer klaren Mehrheit der anwesenden Gewerbetreibenden gewünscht, dass Schwamendingen eigenständig bleibt. So wurden Voten laut wie: «Wer geht denn schon nach Oerlikon?» Es wurden Ängste geäussert, dass sich dann niemand mehr um Schwamendingens spezifische Anliegen kümmert. «Dem ist nicht so. Der Vorstand ist so aufgestellt, dass sich jeweils eine Person speziell um ein Quartier kümmert», hält Christian Huser, Präsident Wirtschaftsraum Zürich-Nord, fest. Es sei ihnen ein grosses Anliegen, dass quartierspezifische Anlässe, die von den jeweiligen Gewerbevereinen organisiert wurden, weiter bestehen würden.» Es ist uns wichtig, in den Quartieren Präsenz zu zeigen.» Das werde seit der Gründung vom Wirtschaftsraum Zürich-Nord so gehandhabt mit Seebach, Affoltern und ­Oerlikon. Zudem würden alle Gewerbetreibenden bei quartierspezifischen politischen Anliegen wie zum Beispiel Parkplatzabbau in Schwamendingen vom städtischen Gewerbeverband GVZ unterstützt. Farmakis wäre bei einer Fusion mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord noch eine Weile im Vorstand geblieben.

Präsidentin war für Fusion

Immerhin versicherten ein paar Anwesende an der Generalversammlung, den Vorstand zu unterstützen. Zwei Personen sagten zudem zu, sich im Vorstand des Gewerbevereins Schwamendingen zu engagieren. Farmakis plant ihren Rücktritt als Präsidentin wie bereits angekündigt aus persönlichen Gründen auf das kommende Jahr. Obwohl sie persönlich für die Fusion gewesen sei, sei ein sofortiger Rücktritt als Präsidentin kein Thema gewesen.
Dass die finanzielle Situation des Wirtschaftsraums Zürich-Nord nach der Veruntreuung (siehe Artikel oben) einen ­Einfluss auf den Entscheid der General­versammlung hatte, wird von Farmakis verneint. Und wie geht es weiter? «Wir werden mit dem Wirtschaftsraum Zürich-Nord so weiter zusammenarbeiten wie bisher», betont Farmakis. Huser sieht es ebenfalls so. 

Pia Meier/Zürich24