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Auto & Mobil
15.04.2024
15.04.2024 19:12 Uhr

Per Bus in den Sihlwald

Eine Komposition der Sihltalbahn unterwegs auf dem heute nicht mehr fahrplanmässig befahrenen Abschnitt Sihlwald–Sihlbrugg.
Eine Komposition der Sihltalbahn unterwegs auf dem heute nicht mehr fahrplanmässig befahrenen Abschnitt Sihlwald–Sihlbrugg. Bild: SZU
Von Mitte April bis Anfang Dezember müssen jene, die im Sihlwald Erholung suchen, in Langnau-­Gattikon auf einen Bus umsteigen. Der Grund dafür? Der Bau eines Hochwasserstollens.

Die Infrastrukturen der Stadt und des Kantons Zürich werden immer komplexer. Nicht nur was über, sondern auch was unter der Erde gebaut wird, kommt in unserem hochentwickelten Land oft genug anderen Anlagen in die Quere.

So ist es nun auch beim Entlastungsstollen, den der Kanton zwischen Langnau am Albis und Thalwil zum Schutz vor extremen Hochwassern baut. Diese bedrohen das untere Sihltal und die Stadt Zürich. Dank dieses Stollens wird man in der Zukunft Hochwasser von der Sihl direkt in den Zürichsee leiten können. Mitte April starten die Bohrarbeiten. Das Ausbruchmaterial wird dabei von der Baustelle im Sihlwald mit der Bahn abtransportiert.

Demontage der Fahrleitung

Wie die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) mitteilt, wird im Bereich der Baustelle die Fahrleitung demontiert. Dies geschieht, um einen sicheren Verlad des Ausbruchmaterials auf die Schiene zu gewährleisten. Allerdings ist die SZU dadurch gezwungen, den Personenverkehr auf der Teilstrecke der S4 zwischen Langnau-Gattikon und der Station Sihlwald von 15. ­April bis und mit 4. Dezember, dem Tag des jährlichen Fahrplanwechsels, einzustellen.

Ersatzbusse zweimal pro Stunde

Zwischen Langnau-Gattikon und Sihlwald verkehren während dieser Zeit in beide Richtungen zweimal pro Stunde Bahnersatzbusse. In Langnau-Gattikon bestehen jeweils direkte Anschlüsse von der S4 auf den Bus und umgekehrt.

Trotzdem bittet die SZU ihre Fahrgäste, mehr Zeit für die Reise nach und von Sihlwald einzuplanen. Vor allem Familien, die mit Kindern oder sogar mit Kinderwagen unterwegs sind, tun wohl gut daran, sich auf eine etwas stressigere Reise in die Waldesfrische einzustellen. Denn wenn man die sommerlichen Temperaturen des Wochenendes vom 6./7. April als Vorgabe nimmt, könnte es dieses Jahr öfter vorkommen, dass viele Menschen aus der überhitzten Agglomeration Zürichs in die grüne Lunge des Sihlwalds fliehen.

Tobias Hoffmann